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Yann Sommer mit Inter in Saudiarabien: Das Fußballjahr 2025 wird immer absurder

2025-01-09

Autor: Lukas

Der Auftakt ins Fußballjahr 2025 hätte kaum skurriler sein können. Yann Sommer, der Schweizer Torwart von Inter Mailand, fand sich mitten in der absurden Szenerie wieder, als er am Montag im italienischen Supercup gegen den Stadtrivalen AC Milan spielte – nicht in Italien, sondern in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad.

Die Zuschauerzahlen waren dürftig, doch der Event wurde mit etlichen ehemaligen Größen des italienischen Fußballs wie Andrea Pirlo und Marco Materazzi aufgewertet, die zur Veranstaltung eingeflogen wurden. Der italienische Supercup wird seit Jahren im Ausland ausgetragen, wobei Saudi-Arabien aufgrund seiner finanziellen Möglichkeiten zu einem neuen Hotspot geworden ist.

Bereits 2002 fand ein Supercup in Libyen statt, zur Zeit Muammar al-Gaddafi, der enge Verbindungen zum italienischen Fußball hatte. Der Profit, den die Klubs aus dem Ausland ziehen, ist enorm, und in diesem Jahr wurden 23 Millionen Euro an die teilnehmenden Mannschaften ausgezahlt. Dies zeigt, dass das Wohl der Spieler oft hinter finanziellen Überlegungen zurücktritt.

Zusätzlich zu der absurd hohen Anzahl an Spielen, die nun auch die spanischen Klubs mit dem Supercup in Saudi-Arabien betrifft, haben die italienischen Vereine ihr Format geändert. Ein Turnier mit vier Mannschaften statt nur einem Spiel verspricht mehr Einnahmen, aber auch mehr Belastung für die Spieler. So werden Yann Sommer und seine Teamkollegen in der bevorstehenden Saison mit einem noch volleren Spielplan konfrontiert.

Auf Sommmer warten Einsätze im Serien A, Supercup und Champions League, und die Club-Weltmeisterschaft im Juni 2025 in den USA erwartet sie mit 32 anstelle von nur 7 Vereinen. Der Druck auf Spieler wie Sommer ist enorm, und die Erholungsphasen werden immer kürzer.

Ein besonders markantes Beispiel ist der Real-Madrid-Spieler Federico Valverde, der bereits in dieser Saison 36 Spiele absolviert hat und dabei Kosten und Strapazen in Kauf nehmen muss. Bald stehen auch Länderspiele an, was den Druck weiter erhöht.

Die Gefahr eines gesundheitlichen Zusammenbruchs ist nicht zu unterschätzen. Spieler wie Manuel Akanji haben bereits Bedenken geäußert, dass die ständige Belastung sowohl körperlich als auch mental schädlich ist. Eine Klage von Fifpro, der internationalen Spielergewerkschaft, gegen die FIFA wegen des überfüllten Kalenders steht zwar im Raum, konkrete Veränderungen sind jedoch unwahrscheinlich.

Währenddessen feierte der AC Milan umso mehr seinen Titelgewinn im Supercup, als ob es sich um einen Meisterschaftsgewinn handelte. Die Entwicklung im Fußball, die geprägt ist von immer mehr Spielen und immer weniger Ruhezeiten, lässt sich nur als alarmierend bezeichnen.