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Die gefährliche Schönheit: Augenfarbe per Operation ändern!

2025-01-09

Autor: Louis

In einer Welt, in der Schönheitsideale durch soziale Medien stark beeinflusst werden, äußert die medizinische Ästhetikerin Laura Balint Besorgnis über den Wunsch vieler junger Menschen, sich kosmetischen Eingriffen zu unterziehen. «Wir leben in einer Zeit, in der die Menschen oft unrealistische Erwartungen an ihr Aussehen haben, basierend auf Filtern und bearbeiteten Bildern», erklärt sie.

Besonders in der Schweiz erfreut sich eine umstrittene Methode zunehmender Beliebtheit: die Keratopigmentierung. Diese Operation zur Veränderung der Augenfarbe, die erst seit einigen Monaten in einigen Kliniken angeboten wird, kostet zwischen 7000 und 12'000 Franken und wird in Form eines Hornhaut-Tattoos durchgeführt.

Weltweit gibt es nur eine Handvoll Ärzte, die diese Eingriffe vornehmen. Der bekannte Augenchirurg Renato de Natale betont, dass die Beweggründe der Patienten oft tief in der Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen verankert sind. Die Sehnsucht nach blauen Augen, wie sie Roberta, eine 21-Jährige mit braunen Augen, hegt, könnte viele dazu veranlassen, derartige Risiken einzugehen. «Ich wollte seit meinem zwölften Lebensjahr blaue Augen, wie bei Barbie», sagt sie.

Francis Ferrari, ein Vorreiter der Keratopigmentierung in Paris, erklärt, dass seine neueste Technik die Einführung von Farbstoffen in die Hornhaut mit einem Laser ermöglicht. Doch trotz der schmerzfreien Durchführung unter lokaler Anästhesie gibt es ernsthafte Bedenken: Die American Academy of Ophthalmology warnt vor den kosmetischen Eingriffen und der Möglichkeit von langfristigen Augenverletzungen.

Chefarzt Moreno Menghini vom Kantonsspital im Tessin rechnet mit erheblichen Langzeitrisiken. «Die Injektion eines Fremdkörpers in die Hornhaut könnte zu schweren Entzündungen führen und zukünftige Augenoperationen, zum Beispiel gegen den grauen Star, erheblich erschweren.» Bisher gibt es keine verlässlichen Langzeitdaten zu diesen Eingriffen, da die ersten solcher Operationen erst vor einem Jahrzehnt durchgeführt wurden.

Was bleibt also von dieser Operation zu halten? «Es ist absurd», sagt Menghini. «Wir riskieren, die Schönheit, die uns die Natur gegeben hat, zu zerstören. Die Menschen setzen aus Eitelkeit sogar ihre Sehkraft aufs Spiel.» Die Nachfrage nach solchen Eingriffen wirft Fragen auf: Ist der Drang nach verändertem Aussehen, beeinflusst durch unrealistische Ideale, es wirklich wert, die eigene Gesundheit aufs Spiel zu setzen? Niemand kann die Antwort mit Sicherheit geben, aber die Warnungen der Experten sind klar: Schönheitsideale sind oft flüchtig, die Gesundheit jedoch bleibt lebenslang.