Wiederholungspflicht für Erste-Hilfe-Kurse: Die Bevölkerung fordert mehr!
2024-12-26
Autor: Lukas
Die Meinungen in der Bevölkerung sind eindeutig: Eine Umfrage von 20 Minuten zeigt, dass die Mehrheit der Befragten eine Wiederholungspflicht für Erste-Hilfe-Kurse befürwortet. Besonders in Kantonen wie dem Tessin und Basel-Stadt wurden bereits erfolgreiche Ersthelfer-Systeme implementiert, die Leben retten können.
Die Diskussion über eine obligatorische Weiterbildung im Rahmen des Programms „Via sicura“ wurde zwar angestoßen, jedoch vom Bund bisher nicht weiterverfolgt. Nicole Heller, Geschäftsführerin des Schweizerischen Sanitätskorps (SSK), hebt hervor, wie wichtig Ersthelfer in medizinischen Notfällen sind: „Sie sind das erste und entscheidende Glied in der Überlebenskette.“
Es wird betont, dass in kritischen Momenten – je nach Notfallsituation – Maßnahmen wie die Blutstillung oder die Herz-Lungen-Wiederbelebung entscheidend sein können. Heller kritisiert, dass der Nothilfekurs, der seit dem 1. März 1977 für den Führerausweis obligatorisch ist, aufgrund der geringen Verkehrsunfallzahlen nicht genügend Menschen erreicht.
Einer der Befragten, Alex (42), ist der Meinung, dass man das Wissen nur durch ständiges Üben aufrechterhalten kann. Er befürchtet, dass eine Pflichtmaßnahme gegen den Willen der Menschen durchgeführt werden könnte. „Man sollte die Menschen motivieren, aktiv zu sein und füreinander da zu sein“, schlägt er vor.
Ein anderer Befragter, Patrick (40), hat in seinem Unternehmen in den letzten zehn Jahren mehrfach Erste-Hilfe-Kurse besucht und ist überzeugt, dass regelmäßige Wiederholungen mehr Sicherheit bringen. Er macht jedoch darauf aufmerksam, dass viele junge Menschen den Nothilfekurs nur aus Pflichtbewusstsein absolvieren und darüber hinaus nicht viel Interesse daran zeigen.
Das Ziel ist es, ein besseres Überleben in Notfällen zu gewährleisten. Heller weist darauf hin, dass Kantone, die bereits in die Ausbildung von Ersthelfern investiert haben, wie im Tessin mit der Stiftung „Ticino Cuore“, bessere Überlebensraten verzeichnen. Kantone mit stark etablierten First-Responder-Systemen profitieren ebenfalls, bei denen freiwillige Helfer als „Erstantwortende“ bei medizinischen Notfällen schnell eingreifen können.
Die Idee einer regelmäßigen Fortbildung für Autofahrer wurde vor etwa zehn Jahren im Rahmen des „Via sicura“-Programms diskutiert, jedoch nicht weiterverfolgt. Heller äußert sich positiv über die Möglichkeit einer Wiederholungspflicht: „Wenn es einen solchen Zwang gäbe, würde dies sicherlich sinnvoll sein. Unsere Erfahrung zeigt, dass freiwillige Kursbesuche häufig nicht stattfinden.“
Die große Herausforderung bleibt, ein Bewusstsein für die Wichtigkeit der Ersten Hilfe zu schaffen und die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass mehr Menschen über die notwendigen Kompetenzen verfügen, um im Notfall schnell und effektiv handeln zu können.
Zusätzlich ist zu erwähnen, dass laut Studien die Überlebensrate bei Herzstillständen in Regionen mit gut ausgebildeten Ersthelfern erheblich höher ist. Einige Kantone haben bereits Programme zur Integration von Erster Hilfe in Schulen und Gemeinden gestartet, um das Wissen in der Bevölkerung nachhaltig zu verankern.