
Wie Deutschland seit der Flüchtlingskrise 2015 transformiert wurde
2025-08-28
Autor: Alina
Angela Merkels mutiger Schritt
"Wir schaffen das" – mit diesem kraftvollen Satz rechtfertigte Angela Merkel im August 2015 ihre Entscheidung, Hunderttausende Asylsuchende und Kriegsflüchtlinge in Deutschland willkommen zu heißen.
Die Realität der Einwanderung
Doch hat Deutschland tatsächlich diese Herausforderung gemeistert? Aktuelle Analysen zeigen in beeindruckenden Grafiken die weitreichenden Folgen der Flüchtlingskrise von 2015/16 für den Arbeitsmarkt, die innere Sicherheit und die Demografie.
Selten hat sich die Bevölkerungsstruktur in Deutschland so rasant verändert. Allein 490.000 der Migranten, die 2015 und 2016 einreisten, waren Syrer, gefolgt von Afghanen, Irakern und zahlreichen Personen ohne klärbare Staatsangehörigkeit. Zusätzlich zogen etwa 1,6 Millionen Menschen aus EU-Staaten wie Polen, Rumänien und Bulgarien nach Deutschland.
Einwanderungsrekorde und demografische Verschiebungen
Insgesamt wanderten in nur zwei Jahren 4 Millionen Menschen ein, von denen mehr als 1,2 Millionen Asylanträge stellten. Die Rekorde aus 2015/16 wurden sowohl 2022 als auch 2023 übertroffen, als 4,6 Millionen Menschen, darunter etwa 1,4 Millionen Ukrainer, neu hinzukamen.
Die Migration in der letzten Zeit kam nicht nur aufgrund der Ukrainekrise, sondern auch durch permanenten Zuzug aus Osteuropa, während die Anzahl der Asylanträge aus Syrien und der Türkei erneut anstieg.
Neu strukturierte Migrationslandschaft
Vor 2015 war die Migration nach Deutschland stark europäisch geprägt. Doch nach der Flüchtlingskrise kam es zu einer stärkeren Zuwanderung aus Staaten außerhalb Europas. Während die Mehrheit der Migranten 2015/16 weiterhin aus Europa stammte, waren 40 Prozent der Neuankömmlinge aus Krisengebieten wie Syrien, Afghanistan und dem Irak.
Integration und Herausforderungen
Ein Teil der Migranten von 2015/16 ist mittlerweile eingebürgert. Rund 300.000 Syrer, Afghanen und Iraker erhielten seit 2020 den deutschen Pass, und bis 2024 könnte der Ausländeranteil in der Bevölkerung auf 15 Prozent steigen. In Westdeutschland hat sogar jeder Dritte einen Migrationshintergrund.
Kriminalität und Sicherheit
Hat die Zuwanderung zu einer Zunahme von Kriminalität geführt? Eine Umfrage ergab, dass 56 Prozent der Befragten sich von der hohen Zahl an Geflüchteten überfordert fühlten. Im Jahr 2016 stieg die Zahl der Rohheits- und Freiheitsdelikte, die laut Bundeskriminalamt hauptsächlich Migranten zugeschrieben werden.
Allerdings zeigen die Statistiken, dass die Kriminalitätsrate unter den neu angekommenen Gruppen heterogen ist und zum Teil von der Herkunft abhängt.
Chancen und Herausforderungen im Bildungsbereich
Die Flüchtlinge von heute sollen die 'Fachkräfte von morgen' sein. Doch vielversprechende Ansätze in der Integration am Arbeitsmarkt zeigen noch Lücken. Nur ein Bruchteil der Asylsuchenden konnte erfolgreich eine Ausbildung abschließen, was sich auch negativ auf die Nachkommensgenerationen auswirkt.
Sind Einwanderer eine Belastung oder Bereicherung für den Staat?
Die finanziellen Auswirkungen der Zuwanderung werden von Ökonomen unterschiedlich bewertet. Während einige Studien besagen, dass Einwanderer über Steuern und Sozialbeiträge zur Finanzierung des Staates beitragen, besteht die Sorge, dass sie dennoch langfristig eine Belastung darstellen.
Fazit: Hat Deutschland es geschafft?
Zehn Jahre nach Öffnung der Grenzen lässt sich sagen, dass Deutschland einiges erreicht hat, insbesondere in der Integration in den Arbeitsmarkt. Dennoch bleibt die Herausforderung, sowohl die innere Sicherheit zu gewährleisten als auch das Sozialsystem an die neuen Gegebenheiten anzupassen.