Wetter Schweiz: Sturmtief bringt Schluss mit Hochnebel und ungemütlichem Winter
2025-01-22
Autor: Mia
Der Hochnebel, der diesen Winter die Alpennordseite der Schweiz fest im Griff hatte, scheint nun endlich zu weichen. Im Dezember und Januar hatten wir an mehr als 20 Tagen mit einer hartnäckigen Hochnebeldecke über dem Mittelland zu kämpfen. Der Nebel lockerte sich zwar gelegentlich, tauchte jedoch am nächsten Morgen zuverlässig wieder auf.
Besonders ausgeprägt war diese "graue Suppe" ab dem 11. Januar, als der Hochnebel in den Tieflagen zwischen Bodensee und Genfersee an elf aufeinanderfolgenden Tagen verweilte. Ein Hochdruckgebiet, das sich sehr langsam von Frankreich nach Deutschland bewegte, war der Hauptschuldige für diese trüben Bedingungen.
Im Alpenraum verursachte das eine klassische Inversionswetterlage: während es in höheren Lagen sonnig und mild war, blieb es im Flachland neblig und kalt. Ein bemerkenswerter Temperaturunterschied zeigte sich beispielsweise am Flughafen Kloten, wo die Temperaturen nicht über den Gefrierpunkt kletterten, während auf dem Uetliberg, nur 500 Höhenmeter höher, milde 7 Grad gemessen wurden.
Der Wetterwechsel kündigt sich an
Doch nun zeichnet sich ein Ende dieser eintönigen Wetterlage ab. Das Hochdruckgebiet zieht Richtung Osteuropa, während sich über dem Nordatlantik Sturmtiefs bilden. Gleichzeitig strömt kalte arktische Luft aus Nordamerika nach Europa, was die Temperaturunterschiede zwischen der Polarregion und den Subtropen weiter verstärkt.
Ab der Mitte dieser Woche wird sich das Wetter auch in der Schweiz ändern. Am Mittwoch erwartet uns eine erste, wenig aktive Warmfront, die zunächst nur leichten Regen in der Westschweiz bringen könnte, aber die Bewölkung in der Höhe wird zunehmen.
Am Donnerstag kommt es zum Wetterumschwung. Eine Kaltfront erreicht im Tagesverlauf die Alpen. Die über dem Mittelland liegende Inversion wird durch Wind und Regen aufgehoben. Die Schneefallgrenze sinkt von 1800 Meter auf etwa 1200 Meter. In den zentralen und westlichen Alpen könnte es zwischen 5 und 15 cm Neuschnee geben, doch die dringend benötigte Schneemenge fällt in den skirelevanten Gebieten wie Nord- und Mittelbünden sowie im Engadin wohl gering aus.
Im gesamten Gebiet kommt es zu einer deutlichen Erwärmung am Wochenende. Die Temperaturen steigen in einer aktiven südwestlichen Höhenströmung auf etwa 7 bis 10 Grad, in windgeschützten Lagen könnten sogar Werte bis zu 15 Grad erreicht werden. "Das sind fast schon frühlingshafte Bedingungen", kommentiert Thomas Kleiber von Meteo Schweiz.
Ein Hoffnungsschimmer für den Süden
Positiver scheint sich die Wetterlage für die Alpensüdseite auszuwirken, die bisher einen eher trockenen Winter erlebt hat. Am Wochenende und zu Beginn der kommenden Woche könnte es zu einer Südstaulage kommen, was bedeutet, dass die feuchte Luft gegen die Alpen gedrückt wird und somit die Schneesituation in den Südalpen und im Oberengadin verbessert wird.
Ein gewisses Risiko bleibt jedoch: Aufgrund kleinerer Randtiefs könnte der Schnee auch in die Bergregionen nördlich des Alpenhauptkammes gelangen, jedoch ist dies sehr ungewiss. Aktuelle Wettermodelle zeigen momentan keine größeren Schneemengen für die Alpennordseite an.
Die kommenden Tage versprechen somit eine interessante Wende im Schweizer Wettergeschehen zu werden. Bleiben Sie dran, denn der Winter ist noch lange nicht vorbei!