
Wehleidige Hypochonder: Eine Bedrohung für das Schweizer Gesundheitssystem
2025-09-20
Autor: Emma
In der Schweiz wird bereits jeder vierte Einwohner als krank eingestuft – und das auf Kosten der Allgemeinheit. Der bevorstehende Herbst bringt nicht nur die Erkältungswelle mit sich, sondern fordert auch einen drückenden Ansturm auf die überlasteten Notfallstationen. Mangelnde Hausärzte und unerfahrene Eltern verstärken die Situation.
Das Gesundheitssystem, einst ein 60 Milliarden Euro Geschäft, hat sich vor 50 Jahren auf erstaunliche 100 Milliarden Euro ausgeweitet. Immer weniger Schweizer können diese enormen Kosten tragen, was dazu führt, dass Bund und Kantone eingesprungen müssen, um die finanziellen Engpässe auszugleichen.
Die Mentalität der Vollkaskoversicherung hat einen Teil der Bevölkerung dazu verleitet, Krankheiten als selbstverständlich anzusehen. Dazu kommen die Ansprüche aus dem Ausland, die das System zusätzlich belasten. Die Möglichkeit, diese Defizite auszugleichen, wird in Form höherer Mehrwertsteuern liegen.
Während früher eine Erkältung mit einem einfachen Tee und Honig behandelt wurde, ist heutzutage eine Flut von Arztbesuchen zur Norm geworden. Zehn oder mehr Arzttermine pro Jahr sind für viele urbane Schweizer keine Seltenheit mehr.
Das Gesundheitssystem wird durch unzählige Wiederholungsrezepte und übermäßige Medikamenteneinnahme belastet. Ein persönliches Beispiel verdeutlicht die Misere: Durch mehrere Zürcher Krankenhäuser wurde ich innerhalb von drei Jahren gereicht, stets mit der Angst vor schwerwiegenden Krankheiten, nur um letztendlich festzustellen, dass ich tatsächlich gesund war.
Die Notaufnahmen zeigen oft das verzweifelte Bild von Müttern, die mit verletzten Kindern kommen, weil sie keinen Hausarzt haben. Die bestehenden Hausärzte sind meist überlastet und alt. Obwohl es neue, junge Ärzte gibt, werden die chronisch Erkrankten nicht ausreichend versorgt.
Die Forderung nach grundlegenden medizinischen Dienstleistungen für das bloße Überleben wird lauter. Wer mehr Gesundheitsleistungen möchte, sollte auch bereit sein, dafür zu zahlen. Diese Realität ist hart, lässt sich jedoch nicht länger ignorieren. Die Wohlhabenden der Schweiz zahlen ihre Gesundheitskosten bereits selbst und sehen kaum Bedarf für Krankenkassen.
Die Ärzte und Gesundheitsanbieter, die sich dem System anpassen, sind meist überfordert und sehen sich einem stetig wachsenden Druck gegenüber. Es wäre sinnvoll, die wahren Kosten der Gesundheitsversorgung transparent zu machen.
Wir stehen an einem kritischen Punkt der Vorsorge, und die wohlhabende Schweiz könnte es sich noch leisten. Doch die Gefahr, die Reichen zu vertreiben und die Fleißigen zu überlasten, wird die Gesellschaft in eine Lage bringen, in der alle selbst für ihre Gesundheit aufkommen müssen. Die Zeiten des „Foifer und Weggli“ neigen sich dem Ende zu.