Unterhaltung

WEF Davos: Catering-Experte erfüllt exzentrische Wünsche

2025-01-21

Autor: Sofia

Was hinter den Kulissen des WEF vor sich geht

Während des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos ist das Catering-Unternehmen «Emotional Tasting» für die anspruchsvollen Gaumen internationaler Gäste zuständig. In einer Produktionsküche in Adliswil werden die Gerichte vorgekocht und anschließend in Davos frisch zubereitet.

Exzentrische Wünsche wie frisch eingeflogener Kaviar oder besondere Whisky-Sorten sind für das Team fast alltäglich. Die kulinarischen Ansprüche steigen mit der Vielfalt der internationalen Gäste, die oft kulturelle Herausforderungen mitbringen. Ob vegane Optionen oder luxuriöse Fleischgerichte – das Team muss auf alles vorbereitet sein.

Für das Catering-Team, angeführt von Inhaber und Chefkoch Kerim Buser, ist das WEF eine stressige, aber lukrative Zeit im sonst tendenziell schwachen ersten Quartal des Jahres. „Wir sind hier, um die Gäste glücklich zu machen“, betont Buser. „Es gibt selten den Moment, wo wir sagen müssen: 'Das ist nicht möglich.'“

Bereits 80 Prozent der Vorbereitungen laufen in Zürich

Obwohl es so aussieht, als ob alles vor Ort in Davos passiert, wird der Großteil des Dinners bereits am Morgen in der Produktionsküche in Adliswil zubereitet. Besonders da die Michelin-Köche aus London, die Teil des WEF-Teams sind, mehr Platz für ihre Raffinessen benötigen. Die bereits vakuumierten Speisen werden dann in einem schwarzen Lieferwagen nach Davos transportiert, wo sie à la minute angebraten oder erwärmt werden.

Das größte Risiko? Die Kühlung der Speisen bei frostigen Temperaturen. „Wir müssen darauf aufpassen, dass uns während der Lagerung im Auto nichts einfriert“, erzählt Buser, der einen mobilen Getränkekühlschrank mit auf die Reise genommen hat.

Kuriositäten wie Kaviar per Helikopter

Besonders aufregend wird es, wenn die exzentrischen Wünsche der Gäste ins Spiel kommen. „Einmal mussten wir kurzfristig ein Kilo Kaviar mit dem Helikopter aus St. Moritz einfliegen“, erinnert sich Buser. Auch Whisky-Sorten, die in der Schweiz nicht erhältlich sind, gehören zu den Abenteuern. „Diese können zwischen 2000 und 15‘000 Franken kosten – der Einkaufspreis versteht sich“, fügt er hinzu.

Die kulturellen Unterschiede der Gäste sorgen ebenfalls für eine Herausforderung. In manchen Kulturen wird der Tisch üppig gedeckt, aber nur das serviert, was der Gastgeber selbst probiert hat. In anderen wird ein ganzes gegrilltes Lamm als rustikales Gericht gewünscht, während weitere Kunden feinere Gourmetküche verlangen.

Ein zweischneidiges Schwert: Die „Hassliebe“ zum WEF

Die Zeit während des WEF ist für das Team von Emotional Tasting zwar jedes Jahr ein Highlight, aber auch ein Nervenkitzel. „Es ist eine Hassliebe“, gesteht Buser. Die langen Tage und die spontanen Sonderwünsche bringen oft Frust, doch der Event sichert einen wesentlichen Umsatzanteil im ersten Quartal. In der ruhigen Zeit nach den festlichen Anlässen im Dezember ist es für Catering-Firmen oft schwierig, Einnahmen zu generieren.

Trotz aller Herausforderungen kommt Buser jedes Jahr gerne zum WEF zurück. „Das Team arbeitet super zusammen, wir haben Spaß und nehmen jedes Mal viele neue Erfahrungen mit.“ Welche Köstlichkeiten und Herausforderungen das Ende der Woche bereit halten wird, weiß Buser noch nicht. Mit einem Lachen fügt er hinzu: „Es geht jetzt erst richtig los. Mal schauen, was uns noch alles erwartet!"

Fazit

Das Catering beim WEF bleibt also ein spannendes Abenteuer, nicht nur für die Gäste, sondern auch für das engagierte Team hinter den Kulissen.