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WEF 2025 in Davos: Schweizer Firmenchefs blicken optimistisch, aber mit warnenden Zeichen

2025-01-20

Autor: Alina

Eine bedeutende Studie der renommierten Beratungsagentur Price Waterhouse Cooper (PWC) zeigt, dass Schweizer Firmenchefs eine der optimistischsten Perspektiven weltweit haben. Vor dem bevorstehenden Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos, an dem rund 1.000 CEOs teilnehmen, hat PWC die Stimmungsbarometer der Führungsriege erhoben.

Die Ergebnisse des aktuellen «Global CEO Survey» verdeutlichen: Trotz der globalen Herausforderungen starten Schweizer Firmenchefs zuversichtlich ins Jahr 2025. Bemerkenswert ist, dass 68 Prozent der befragten CEOs von Wirtschaftswachstum in der Schweiz ausgehen – das ist fast eine Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr. Allem Anschein nach wird die Schweiz aufgrund ihrer stabilen wirtschaftlichen Struktur als krisenfester angesehen als viele andere Länder.

International sieht die Lage jedoch nicht so positiv aus. Nur 56 Prozent der Schweizer Unternehmensleiter erwarten ein globales Wachstum, wobei sie die Hälfte ihrer Investitionen auf den heimischen Markt konzentrieren. Geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Unsicherheiten in verschiedenen Regionen sind dafür ausschlaggebend.

Ein zentrales Thema unter den CEOs ist die Bedrohung durch Cyberangriffe: 37 Prozent der Befragten sehen dies als größte Gefahr an. Geopolitische Konflikte und makroökonomische Volatilität nehmen an Bedeutung zu, während Klimarisiken scheinbar weniger alarmierend empfunden werden. Überraschenderweise sehen sich nur 1 Prozent der Schweizer CEOs direkt vom Klimawandel beeinflusst, während der internationale Durchschnitt bei 15 Prozent liegt.

Ungeachtet dieser Einstellung setzen schweizerische Unternehmen stark auf Nachhaltigkeit. 90 Prozent der CEOs haben in den letzten fünf Jahren klimafreundliche Investitionen getätigt – das ist der höchste Wert weltweit. Dennoch bleibt der finanziellen Aspekte wichtig: Rund die Hälfte betont, dass sie nur dann investieren, wenn es sich rentiert.

Besonders auffällig ist die wachsende Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI). 84 Prozent der CEOs setzen mittlerweile KI ein, vor allem zur Effizienzsteigerung interner Prozesse. Interessanterweise herrscht jedoch eine große Skepsis: Nur 27 Prozent der Schweizer CEOs trauen KI in kritischen Geschäftsabläufen – einer der niedrigsten Werte weltweit. Die Erwartungen an Umsatzsteigerungen durch KI sind ebenfalls zurückhaltend, nur 17 Prozent rechnen mit einem signifikanten Zuwachs. Zudem befürchten 12 Prozent der Geschäftsführer, dass KI Arbeitsplätze gefährden könnte.

Gustav Baldinger, CEO von PWC Schweiz, kommentiert: «Die Unternehmen in der Schweiz befinden sich mitten in einem Transitionsprozess, wobei Herausforderungen und Chancen eng miteinander verknüpft sind.» Er betont, dass es für die CEOs von zentraler Bedeutung bleibt, kurzfristige Rentabilität zu gewährleisten, während langfristige Wachstumsinvestitionen nicht außer Acht gelassen werden sollten. In Anbetracht der anhaltenden Unsicherheiten auf internationaler Ebene muss die Schweiz sorgfältig abwägen, wie sie ihre Stärken am besten nutzen kann.