Dermatologische Besonderheiten bei dunkler Haut

Die Behandlung und Diagnose von Hauterkrankungen bei Menschen mit dunkler Hautfarbe erfordert ein besonderes Augenmerk, da sich viele Dermatosen anders darstellen als bei heller Haut. Dies kann die Identifizierung bestimmter Hauterkrankungen erschweren, warnt Prof. Dr. Esther von Stebut von der Klinik für Dermatologie und Venerologie in Köln.

„Menschen mit Skin of Color (SoC) suchen oft unsere Hilfe wegen üblicher Hauterkrankungen, die sich jedoch in ihrer Erscheinung von denen auf heller Haut unterscheiden“, erklärt Prof. von Stebut beim Wiener Kinder-Haut-Tag. Zum Beispiel können Entzündungen, Hyperpigmentierungen und andere Hautveränderungen auf dunkler Haut oft schwerer zu erkennen sein, was den Diagnoseprozess verlängern kann.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass manche dermatologischen Behandlungen, die auf heller Haut gut wirken, bei dunkler Haut möglicherweise nicht die gleiche Effektivität zeigen. Daher ist es entscheidend, dass Dermatologen sich mit den spezifischen Bedürfnissen und Eigenschaften von Menschen mit dunkler Haut auskennen. Zudem besteht ein höheres Risiko für bestimmte Hauterkrankungen wie Keloide oder postinflammatorische Hyperpigmentierung.

Es ist auch wichtig, dass Aufklärung und Sensibilisierung über Hauterkrankungen bei Menschen mit dunkler Hautfarbe gefördert werden, um besser informierte Entscheidungen über deren Hautpflege und Behandlungsoptionen treffen zu können. Letztendlich sollten Menschen mit dunkler Haut die Gewissheit haben, dass ihre dermatologischen Belange ernst genommen werden und die passende medizinische Unterstützung erhalten.