Die Pensionierungslandschaft in der Schweiz zeigt sich weiterhin ungerecht, besonders im Zusammenhang mit den UBS- und CS-Mitarbeitern. Während die UBS-Mitarbeiter erfreuliche Nachrichten erhalten, müssen die ehemaligen CS-Mitarbeiter mit einem erheblich niedrigeren Zinssatz leben.

Am letzten Freitag wurde den verbliebenen Mitarbeitern der UBS eine fantastische Nachricht übermittelt: Ab dem 31. Dezember 2024 wird ein Zinssatz von unglaublichen 9% auf die Altersguthaben ihrer Pensionskasse gewährt. Dies geschah nur einen Tag, nachdem der neue Chef der Schweizerischen Nationalbank (SNB) den Leitzins auf 0,5% senkte. Diese unerwartet hohen Zinsen könnten den Mitarbeitern Bonuszahlungen von mehreren zehntausend bis hin zu hunderttausend Franken einbringen. Eine Weihnachtsüberraschung, die kaum zu toppen ist!

Im Kontrast dazu stehen die Alt-CS-Mitarbeiter, die sich über einen viel geringeren Zinssatz von nur 5% freuen dürfen. Dies bringt viele von ihnen in eine missliche Lage, da die Unterschiede zwischen den beiden Banken wider alle Erwartungen offenkundig werden. Verantwortliche der CS Pensionskasse erklärten, dass dieser Zinssatz mit einem Fokus auf langfristige finanzielle Stabilität festgelegt wurde. Doch viele Mitarbeiter fragen sich, warum sie benachteiligt werden, selbst nach der Fusion der beiden Banken.

Ein Blick auf die finanzielle Absicherung beider Pensionskassen zeigt, dass die UBS-Pensionskasse immer noch eine höhere technische Deckungsquote von 125,6% aufweist, während die CS mit 127% minimal besser dasteht. Dennoch ist unklar, warum dies nicht in einem besseren Zinssatz für die CS-Mitarbeiter resultiert.

Die Verwaltung der UBS ließ verlauten, dass eine Zusammenführung der beiden Pensionskassen zwar diskutiert wird, aber aufgrund der komplexen regulatorischen Rahmenbedingungen und rechtlichen Aspekten noch nicht entschieden werden kann. Ein Einblick in die Kapitalanlagen der UBS, die bis Ende November 2024 eine Rendite von 6,8% erwirtschafteten, zeigt zudem, dass die finanzielle Performance hervorragend ist.

Es ist nicht überraschend, dass viele von den ehemaligen UBS-Mitarbeitern nicht bereit sind, die Bank zu verlassen. Mit solch hohen Verzinsungen sind die UBS-Pensionskassen mit Abstand die attraktivsten in der Schweizer 2. Säule. Die Zahlen sind beeindruckend: 2021 lag die Verzinsung bei 9,5%, 2022 bei 7%, 2023 wieder bei 9% und nun erneut bei 9%. Solche Werte fördern kein Abwandern, sondern halten Talente und Mitarbeiter in der Bank zusammen.

Eine spannende Zeit für die Mitarbeiter der UBS und eine schwierige Zeit für die CS – die Unterschiede könnten größer nicht sein. Wer hätte gedacht, dass die Fusion nicht nur organisatorische, sondern auch finanzielle Unterschiede hervorrufen würde? Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Situation auf die zukünftige Mitarbeiterbindung und -gewinnung auswirken wird.