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Warum Langnau mit hohen Erwartungen nicht umgehen kann - Ein Blick hinter die Kulissen

2025-01-16

Autor: Luca

Die SCL Tigers aus Langnau, ein Team mit einer langen Geschichte, stehen vor einer Herausforderung, die viele Sportmannschaften kennen: die gläserne Decke, die sie daran hindert, die Erwartungen zu erfüllen und den nächsten Schritt zu gehen. Trotz bemerkenswerter Fortschritte in der Kluborganisation, Marketing und Infrastruktur bleibt eines klar: Sobald der Druck steigt, scheinen die Tigers zu straucheln.

Ein Beispiel hierfür ist die jüngste 1:5-Niederlage gegen Biel, die den SCL Tigers klar vor Augen führt, dass sie – wie auch das Team Ajoie – noch nie das Playoff-Halbfinale erreicht haben. In ihrer ganzen Geschichte seit 1946 konnten sie lediglich drei Playoffspiele für sich entscheiden, was diese ständige „gläserne Decke“ symbolisiert.

Obwohl der Sieg am 4. Januar gegen Servette (3:0) die Hoffnungen auf eine Playoff-Qualifikation neu entfacht hatte, folgte auf diesen Erfolg eine Serie von Niederlagen: 2:3 gegen Genf, 0:1 gegen Ajoie und zuletzt die katastrophale Pleite gegen Biel. Die letzten Spiele zeigen, dass der Druck der hohen Erwartungen die Spieler zu erdrücken scheint. Es gab keinen Torerfolg während eines zehnminütigen Powerplays – ein klares Zeichen, dass etwas nicht stimmt.

Es stellt sich die Frage: Warum haben es die Langnauer schwer, mit dem Druck umzugehen? Wenn sie nur darum kämpfen müssen, den Abstieg zu vermeiden, scheinen sie oft das Beste aus sich herauszuholen. Umso mehr, wenn sie unter Druck stehen, etwa in der Verfolgerrolle um die begehrten Playoff-Plätze. In der tief verwurzelten Mentalität der Emmentaler liegt eine Bescheidenheit, die in der traditionsreichen ländlichen Gesellschaft verwurzelt ist. Ein Platz in der höchsten Liga zu haben, wird oft als Erfolg angesehen, nicht als Ausgangspunkt für größere Ambitionen.

Die historische Angst vor dem Versagen und der Verlust der bescheidenen Erfolgsmentalität führen immer wieder zu Rückschlägen, gerade dann, wenn die Gefahr besteht, dass die Erwartungen steigen. Ein Beispiel dafür ist das Playoff-Debüt im Jahr 2011, das mit einer bitteren Niederlage im Viertelfinale endete. Einzige Ausnahme war Trainer Heinz Ehlers, der 2019 in die Playoffs führte und eine Reihe von unerwarteten Erfolgen erzielte.

Aktueller Trainer Thierry Paterlini zeigt bisher eine solide Leistung, aber der Druck steigt. Besonders nach den jüngsten Niederlagen ist seine Geduld auf die Probe gestellt. Bisher hat das Team unter seiner Führung eine bemerkenswerte defensive Stabilität gezeigt, doch offensiv ist die Mannschaft in den letzten Spielen impotent geblieben. Paterlini könnte strategisch vorgehen, um den Druck von den Spielern zu nehmen und die nächste Phase der Saison anders zu gestalten.

Die kommenden fünf Spiele könnten entscheidend sein, und die Hoffnung ist, dass ein Wechsel in der Denkweise helfen könnte, um die Offensivblockade zu lösen. Vielleicht ist es an der Zeit, den Fokus auf Verspielen und Unbeschwertheit zu lenken, bevor es in das entscheidende Derby gegen den SC Bern geht.

Könnte eine größere Offenheit zur Entspannung im Team führen? Die Antwort bleibt abzuwarten, doch eines steht fest: Langnau muss lernen, mit Herausforderungen umzugehen – sonst bleibt die gläserne Decke über ihnen bestehen.