Nation

Warum eine Mutter ins Gefängnis könnte, nur weil ihr Sohn einen Spaziergang machte

2024-11-15

Autor: Nina

In einem erschreckenden Vorfall in Georgia, USA, könnte eine Mutter, Brittany Patterson, aufgrund eines harmlosen Spaziergangs ihres 10-jährigen Sohnes ins Gefängnis kommen. Der Junge, Soren, verließ am 30. Oktober 2023, während seine Mutter mit einem anderen Kind in der Arztpraxis war, das Zuhause und machte sich auf den Weg zu einem nahegelegenen Geschäft, das etwa 1,6 Kilometer entfernt ist.

Patterson hat sich zur Situation geäußert und meinte: "Dieser Straßenabschnitt ist überhaupt nicht gefährlich. Ich machte mir keine Sorgen um die Sicherheit." Doch die Lokalen Behörden sahen das anders und als der Junge auf dem Weg nach Hause von der Polizei entdeckt wurde, nahm die Geschichte eine dramatische Wendung.

Die Polizei brachte Soren zurück nach Hause, doch nur einige Stunden später kehrten die Beamten zurück und verhafteten die besorgte Mutter in den Augen ihrer anderen Kinder. Brittany wurde der Fahrlässigkeit beschuldigt und vorübergehend in Untersuchungshaft genommen. Sie kam erst gegen eine Kaution von 500 US-Dollar wieder auf freien Fuß – jedoch droht ihr eine Gefängnisstrafe von bis zu einem Jahr.

Patterson plant, gegen die Vorwürfe rechtliche Schritte einzuleiten, und hat sich entschieden, den Behörden nicht nachzugeben, die einen sogenannten „Sicherheitsplan“ verlangen, welcher sicherstellen würde, dass ihre Kinder immer beaufsichtigt werden.

Ihr Anwalt, David DeLugas, argumentiert vehement: "Es ist nicht fair! Müssten alle Eltern ihre Kinder mit einem GPS-Tracker ausstatten?" Dieser Fall wirft Fragen auf über die Grenzen der elterlichen Aufsicht und die Verantwortung, die Eltern für die Sicherheit ihrer Kinder tragen sollten.

Im Vergleich dazu ist die rechtliche Lage für Eltern in der Schweiz weitaus entspannter. Dort müssen Eltern zwar ein Auge auf ihre unmündigen Kinder haben, jedoch wird erkannt, dass eine permanente Überwachung unmöglich ist. Die Beratungsstelle für Unfallverhütung BfU betont, dass Kinder Fehler machen dürfen, um aus ihnen zu lernen. In der Schweiz wird Wert darauf gelegt, dass Kinder ihre Bewegungsfreiheit genießen können, was in den USA oft nicht der Fall ist.

Diese Thematik hat in den letzten Monaten für Aufregung gesorgt, besonders nachdem eine Amerikanerin, die zuvor in der Schweiz gelebt hatte, nach ihrer Rückkehr in die USA ihre siebenjährige Tochter alleine zur Schule schickte – daraufhin kam es zu beschwerlichen Kommentaren von Nachbarn und besorgten Anrufen an die Schule.

Die Frage, die sich viele Eltern stellen, ist: Wie viel Freiheit sollten Kinder haben, und wo liegt die Grenze der elterlichen Aufsicht? Es bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen der Fall in Georgia für Brittany Patterson haben wird und ob er möglicherweise eine Diskussion über elterliche Verantwortlichkeiten in den USA auslösen wird.