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Warnung vor Sextortion: So schützen Sie sich auf Dating-Plattformen!

2024-11-11

Autor: Sofia

Die Welt der Online-Dating-Apps kann aufregend sein, birgt jedoch auch ernsthafte Gefahren. Ein Mann hat auf Reddit seine frustrierende Erfahrung geteilt und einen Screenshot seines Chats auf Tinder veröffentlicht, der die Problematik verdeutlicht. In einem Spiel für Erwachsene fragt ihn eine Frau: "Wahrheit oder Risiko?" Als er "Risiko" wählt, fordert sie ihn unverblümt auf: "Schick mir ein Bild von deinem Schw*nz."

Diese Art der Kommunikation deutet auf die besorgniserregende Betrugsmasche namens "Sextortion" hin. Bei diesem perfiden Trick verlangen Täter intime Bilder mit der Drohung, diese zu veröffentlichen, wenn die Opfer nicht zahlen. Viele Betroffenen berichten von drastischen Geldforderungen, wie etwa eine Forderung von 900 Dollar in Bitcoin.

Die Schweizerische Kriminalprävention (SKP) berichtet, dass solche Sextortion-Fälle auf Dating-Plattformen zunehmen. Geschäftsführer Fabian Ilg bestätigt: "Sextortion-Fälle sind uns bekannt und wir sehen einen besorgniserregenden Anstieg." 2023 wurden rund 1.700 Fälle von finanzieller Erpressung und 100 Fälle sexueller Erpressung erfasst, was fast eine Verdreißigfachung im Vergleich zu 2020 darstellt, als es nur 500 Fälle gab.

Es ist alarmierend, dass viele dieser Vergehen nicht zur Anzeige gebracht werden. Ilg warnt: "Maximal jede fünfte Tat wird angezeigt. Die Dunkelziffer könnte fünfmal höher sein." Dies liegt oft an der Angst vor Entblößung, Scham oder Stigmatisierung.

Besonders gefährdet sind laut Kriminalstatistik 85 Prozent der Opfer von Cybersexualdelikten junge Menschen unter 20 Jahren. Das Gefährdungspotenzial ist allerdings nicht auf diese Altersgruppe beschränkt. Auch Menschen auf der Suche nach Liebe sind oft anfällig, insbesondere auf Plattformen wie Tinder und Lovoo.

Ein weiterer besorgniserregender Trend ist der möglicherweise zunehmende Einsatz von Chatbots, die programmiert sind, um Nutzer in gefährliche Situationen zu bringen.

Prävention und Wachsamkeit sind entscheidend, um sich vor solchen Betrugsmaschen zu schützen. Ilg rät dazu, sehr vorsichtig mit Freundschaftsanfragen von Fremden umzugehen und niemals intime Bilder zu teilen, insbesondere wenn die Person nur aus dem Internet bekannt ist.

Die Plattformen selbst äußern sich häufig nicht zu Problemen mit Fake-Profilen oder Scammern. Daher ist es umso wichtiger, dass Nutzer besonders achtsam sind.

Aufschlussreich ist auch die erschreckend niedrige Aufklärungsrate von nur 4,2 Prozent bei Fällen von Sextortion im Jahr 2023.

Was tun, wenn man erpresst wird? Experten raten dringend: "Nie zahlen, sofort den Kontakt abbrechen, die Person auf allen Kanälen sperren." Die Kantonspolizei Bern betont ebenfalls, dass auf Erpressungsforderungen nicht eingegangen werden sollte. Stattdessen sollte immer eine Anzeige erstattet werden und im Falle einer Veröffentlichung eine Löschung durch die Plattform beantragt werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Online-Dating kann Spaß machen, aber Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen! Seien Sie wachsam und schützen Sie sich vor betrügerischen Machenschaften.