Die enormen Kosten für Verkehr und Mobilität in der Schweiz werfen ein Schlaglicht auf die Schattenseiten unseres Transportwesens, die oft übersehen werden. Im Jahr 2021 beliefen sich die Kosten auf beeindruckende 32,2 Milliarden Franken – eine Summe, die uns alle betrifft. Diese Kosten setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen, darunter Verkehrsunfälle, Umweltbelastungen und negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit.

Der überwiegende Teil dieser Kosten, rund 27 Milliarden Franken, entfällt auf den motorisierten Straßenverkehr. Das bedeutet, dass über 80 Prozent der Verkehrskosten durch Autos, Lastwagen und Motorräder verursacht werden. Bemerkenswert ist, dass der Straßenverkehr auch deutlich intensiver genutzt wird als alternative Transportmittel wie Bahn, Flugzeug oder Schiff.

Aber wer zahlt diese enormen Kosten? Laut dem Bundesamt für Statistik kommt die Allgemeinheit mehr für die Schäden auf als die Verursacher selbst. Genauer gesagt, etwa 24,5 Milliarden Franken von den 32 Milliarden müssen von der Gesellschaft getragen werden. Dies liegt hauptsächlich daran, dass Umwelt- und Gesundheitskosten oft externe Kosten sind – solche, die nicht von den Verursachern gedeckt werden, sondern Menschen betreffen, die nicht direkt am Verkehr beteiligt sind. Ein grelles Beispiel dafür ist der Verkehrslärm, der bei Anwohnern zu ernsten Gesundheitsproblemen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann. Die stetige Luftverschmutzung erhöht zudem das Risiko für Lungenkrankheiten und hat negative Auswirkungen auf Natur und Landwirtschaft, wie etwa Ernteausfälle.

Ein weiteres besorgniserregendes Thema sind die Klimafolgen, die durch den Verkehr verursacht werden. Das Abschmelzen der Gletscher, extreme Wetterereignisse und ihre verheerenden Konsequenzen kosten uns letztendlich ebenfalls viel Geld.

Eine der entscheidenden Fragen bleibt: Was passiert, wenn die externen Kosten so hoch sind? Dies führt zu einem Marktversagen. Die Nutzer von Autos, Zügen und Flugzeugen, die die Umwelt und die Gesundheit anderer belasten, tragen nicht die wahren Kosten ihres Verhaltens. Dies animiert sie dazu, mehr zu reisen und zu transportieren, als es bei Berücksichtigung der Gesamtkosten der Fall wäre.

Um zukünftige Generationen zu schützen und die staatlichen Ausgaben zu reduzieren, ist es dringend erforderlich, Maßnahmen zu ergreifen, die eine faire Verteilung der Verkehrskosten unterstützen. Ein Ansatz könnte die Einführung von CO2-Steuern oder die Förderung nachhaltigerer Verkehrsmittel sein. Nur durch solche Veränderungen können wir die Unsummen an versteckten Kosten in den Griff bekommen und eine gesünderer, nachhaltigere Gesellschaft schaffen.