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Vergewaltigungsopfer in Großbritannien werden immer jünger – Ist die Pornoindustrie schuld?

2024-09-21

In Großbritannien wird berichtet, dass Vergewaltigungsopfer immer jünger werden. Zwischen April 2023 und März 2024 sind Statistiken zufolge mehr Mädchen im Alter von 14 Jahren vergewaltigt worden als aus jeder anderen Altersgruppe. Innenministerin Yvette Cooper macht leicht zugängliche, gewalttätige Pornografie dafür verantwortlich und kritisiert die Auswirkungen darauf, wie junge Männer Frauen und Mädchen wahrnehmen.

Laut Cooper verändern die drastischen Inhalte, auf die junge Männer online zugreifen können, ihre Sicht auf Sexualität und beeinflussen ihr Verhalten gegenüber Mädchen. Es wird festgestellt, dass sowohl Schulen als auch Eltern versäumen, Jugendlichen zu vermitteln, welches sexuelle Verhalten akzeptabel ist.

Zusätzlich äußerte Cooper Bedenken über die Verantwortung von Online-Plattformen und Messenger-Diensten, wie WhatsApp, die oft als sicher gelten, da sie End-to-End-Verschlüsselungen nutzen. Sie behauptet, dass diese Dienste ihre moralische Verpflichtung zum Schutz junger Menschen vernachlässigen und stattdessen Profit über Sicherheit stellen. Diese Kritik kommt nicht von ungefähr; in der Vergangenheit gab es bereits politische Bestrebungen in Großbritannien und der EU, die Verschlüsselung aufzuweichen.

Ein weiteres alarmierendes Ergebnis der Berichte ist, dass ein Drittel der Vergewaltigungsopfer in Großbritannien 18 Jahre oder jünger ist. Aus den Daten von 31 der 43 Polizeibehörden in England und Wales ergibt sich, dass in diesem Zeitraum 1458 Mädchen im Alter von 14 Jahren eine Vergewaltigung anzeigten – mehr als in irgendeiner anderen Altersgruppe.

Die Statistiken sind beunruhigend: Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen Anstieg der Meldungen bei 14-Jährigen, nachdem zuvor die 15-Jährigen die meisten Anzeigen gemacht hatten. Insgesamt waren etwa 31.600 Menschen, die eine Vergewaltigung anzeigten, 18 Jahre oder jünger.

Hilfsorganisationen schätzen, dass jedes Jahr nahezu 800.000 Frauen und Mädchen in Großbritannien Opfer sexueller Gewalt werden. Diese erschreckenden Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit, das Thema in Bildungseinrichtungen und der Gesellschaft umfassend zu thematisieren. Es bleibt zu hoffen, dass die politischen und gesellschaftlichen Diskussionen um diesen Missstand bald mehr als nur Lippenbekenntnisse hervorbringen und Maßnahmen ergriffen werden, um unsere Kinder zu schützen.