US-Wahlen 2024: Trump, Harris und die Arbeiter im Rostgürtel - Wer gewinnt die entscheidenden Stimmen?
2024-11-04
Autor: Sofia
Im Mittelpunkt der bevorstehenden US-Wahlen stehen die "Blue-Collar-Arbeiter", die traditionell dem demokratischen Lager nahestehen. 2016 jedoch, erlebte die politische Landschaft eine dramatische Wendung, als Donald Trump mit der Unterstützung dieser Arbeiterklasse zum Präsidenten gewählt wurde. Doch wer wird dieses Jahr ihre Stimmen gewinnen: Trump oder Kamala Harris?
In Erie County, Pennsylvania, wo die Schwerindustrie im Rückgang begriffen ist, kämpfen die Arbeiter weiterhin um ihre Existenz. Die Fabrik von Wabtec, ehemals General Electric, produziert zwar immer noch Lokomotiven für den Güter- und Personenverkehr, doch die Zahl der Arbeitsplätze ist von einst 20.000 auf nur noch etwa 2.500 gesunken. "Wir stellen Lokomotiven her, und viele Menschen hier identifizieren sich stark mit dieser Arbeit", erklärt Scott Slawson, der Gewerkschaftspräsident von Wabtec.
Slawson, ein einstiger Schweißer aus Erie, hebt hervor, dass die Arbeiter in dieser Region eine tief verwurzelte Identifikation mit ihrer Arbeit haben. "Das ist in unseren Genen, Dinge herzustellen", sagt er stolz. Doch die Erwartungen und Hoffnungen sind bescheiden: Trump hatte versprochen, die alten Arbeitsplätze zurückzubringen. Ein Versprechen, das nach Aussagen der Arbeiter bisher unerfüllt geblieben ist.
Die Unterstützung der Blue-Collar-Arbeiter für Trump ist interessant. Laut Slawson hat die demokratische Partei zu lange geglaubt, die Arbeiter würden ihnen automatisch ihre Stimmen geben. Die Realität sieht anders aus: Eine Vielzahl von Jobs ist verschwunden, und die Enttäuschung über die mangelnde Verbesserung der Situation hat viele dazu gebracht, die Republikaner zu unterstützen.
Trump wird von vielen als jemand angesehen, der das Establishment herausfordert. Robert Speel, Politikwissenschaftler in Erie, erklärt, dass viele Blue-Collar-Arbeiter sich mit Trumps hartem Auftreten identifizieren. Besonders Männer fühlen sich oft in ihrer Männlichkeit angegriffen, da traditionelle Jobs verschwinden. "Es ist nachvollziehbar, dass sie einen Präsidenten unterstützen, der ihnen das Gefühl gibt, für ihre Interessen einzutreten", so Speel.
Doch wie sieht die Stimmung 2024 aus? Slawson berichtet, dass innerhalb seiner Gewerkschaft unterschiedliche Meinungen über Trump vorherrschen. Einige glauben, dass er aufgrund der Pandemie keinefaire Chance gehabt habe, während andere erkennen, dass er seine Wahlversprechen nicht eingehalten hat. "Die Enttäuschung darüber, dass nichts passiert ist, ist spürbar", sagt Slawson.
Eine interessante Frage bleibt: Können sich die weißen Blue-Collar-Arbeiter von einer progressiven, afroamerikanischen Politikerin wie Kamala Harris repräsentiert fühlen? Slawson hält diese Möglichkeit für gegeben und merkt an, dass er bereits von vielen gehört hat, die nach 2016 und 2020 nicht erneut für Trump stimmen möchten. Ob dies jedoch einen signifikanten Wandel in der politischen Unterstützung bedeuten wird, bleibt abzuwarten, während sich die Wahlen 2024 schnell nähern. Wer wird letztendlich die entscheidenden Stimmen aus den Swing States des Rostgürtels gewinnen? Die Zeit wird es zeigen.