
Unwissenheit gefährdet die Rentenversorgung: Wie die Schweiz davon profitiert
2025-09-17
Autor: Simon
Die Schweiz: Ein Vorbild für Rentensysteme
Während viele Länder auf das stark finanzierte Rentensystem der Schweiz blicken, stehen die Nachbarn vor schweren Herausforderungen. Der Streit ums Geld für die 13. AHV-Rente mag im Schweizer Parlament die Runde machen, doch im Vergleich zu den enormen Defiziten in Ländern wie Frankreich und Deutschland erscheint der Betrag von 4 bis 5 Milliarden Franken eher nebensächlich.
Rentensysteme im Vergleich: Frankreich und Deutschland kämpfen mit Defiziten
In Frankreich fließen rund 25 % des Staatshaushalts in die Renten der Pensionierten. Präsident Emmanuel Macron hat jüngst deutliche Zahlen genannt: Von 1.000 Euro gehen 253 Euro allein an die Rentner. Deutschland hat es kaum besser getroffen. Jährlich steuert der Staat über 100 Milliarden Euro in die Rentenversicherung, während in der Schweiz die Bundeszuschüsse bei lediglich 10 Milliarden Franken liegen.
Der Schlüssel zum Erfolg: Fürsorge und private Vorsorge
Was jedoch trennt die Schweiz von diesen finanziellen Schwierigkeiten? Der Hauptunterschied liegt in der Finanzierung durch das Umlageverfahren, das in Deutschland und Frankreich mehr und mehr unter Druck gerät, da immer mehr Menschen in den Ruhestand eintreten. Die Schweiz kombiniert dieses System mit der beruflichen Vorsorge, wo stattliche 1.300 Milliarden Franken angespart wurden.
Ignoranz in der Bevölkerung: Ein Risiko für die Altersvorsorge
Erstaunlich ist, dass eine aktuelle Erhebung zeigt, dass viele Schweizer die Struktur ihrer Vorsorge nicht verstehen. Nur 38 % wissen, dass die Pensionskassen ihr Vermögen an den Finanzmärkten anlegen. Laut Tashi Gumbatshang von Raiffeisen ist vielen nicht bewusst, dass die Marktrenditen einen Großteil der Altersleistungen finanzieren.
Nicht genutzte Optionen und fehlendes Wissen
Die Folgen dieser Unkenntnis sind gravierend: Nur ein Drittel der Rentner, die Kapital aus ihrer Pensionskasse entnehmen, investiert in Wertpapiere – die Mehrheit parkt ihr Geld einfach auf dem Konto. Zudem nutzen weniger als 33 % die Möglichkeit der freiwilligen Einkäufe in die Pensionskasse, obwohl dies steuerliche Vorteile birgt.
Beliebte dritte Säule: Ein Lichtblick in der Altersvorsorge
Interessant ist, dass die Säule 3a, die freiwillige private Vorsorge, ein viel höheres Vertrauen genießt. Während nur 21 % der Befragten der beruflichen Vorsorge hohes Vertrauen entgegenbringen, sind es in der 3a bereits 46 %. Diese Differenz zeigt, dass Aufklärung in der zweiten Säule dringend nötig ist.
Fazit: Wertschätzung für die Pensionskassen steigern
Gumbatshang warnt, dass nur wenige wissen, dass viele Arbeitgeber mehr in die Pensionskassen einzahlen als gesetzlich vorgeschrieben. Wenn mehr Menschen die Bedeutung ihrer Pensionskassenguthaben erkennen und diese beim Vermögen deklarieren, könnte die Wahrnehmung und Wertschätzung der Altersvorsorge deutlich steigen.