Nation

Unterschriftenkauf: 84 Prozent der Bevölkerung fordern ein sofortiges Verbot

2024-09-25

In einer aktuellen Umfrage zeigen beeindruckende 84 Prozent der Bevölkerung, dass sie sich ein Verbot des Unterschriftenkaufs wünschen. Dies ist ein direktes Ergebnis des Skandals, der Anfang September die Medienschlagzeilen dominierte und das Vertrauen der Bürger in die Integrität des Demokratieprozesses erschütterte.

Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis der Umfrage zeigt, dass 65 Prozent der Menschen E-Collecting, das digitale Sammeln von Unterschriften, als sichere und moderne Alternative zum traditionellen Unterschriftensammeln unterstützen. Viele glauben, dass diese Methode nicht nur sicherer ist, sondern auch eine größere Reichweite ermöglicht und damit die Bürgerbeteiligung fördern könnte.

Daniel Graf, ein führender Campaigner, äußerte sich besorgt über die gegenwärtige Situation und betonte, dass der Skandal das Bewusstsein der Bevölkerung für die Risiken bezahlter Unterschriften geschärft habe. "Unterschriften sind keine Ware", so Graf, und die Mehrheit ist sich der Gefahren bewusst, die mit einem undurchsichtigen Sammelsystem verbunden sind.

Die gesetzgebenden Organe stehen unter immensem Druck, das derzeitige System zu reformieren. Bereits 9800 Bürger forderten in einem offenen Brief an den Bundesrat und das Parlament den sofortigen Stopp des kommerziellen Unterschriftensammelns. Die Aufhebung des Unterschriftenkaufs wird von fast allen politischen Parteien ernsthaft diskutiert, wobei einige Vorschläge vorsehen, dass nur noch angestellte Personen der Initiativkomitees für das Sammeln der Unterschriften verantwortlich sein sollten.

Die Transparenz verlangen die Bürger mehr denn je: Eine überwältigende Mehrheit von 88 Prozent der Befragten ist der Meinung, dass Initiativkomitees offenlegen sollten, wie viele Unterschriften sie von welchen Firmen und zu welchen Preisen gekauft haben.

Die Herausforderungen des traditionellen Sammelns von Unterschriften, insbesondere auf der Straße, sind ein weiteres zentrales Thema. Viele Komitees berichten von Schwierigkeiten und einem spürbaren Vertrauensverlust. Daher könnte E-Collecting, das digitale Sammeln von Unterschriften, eine wichtige Rolle in der Zukunft des politischen Engagements spielen. Laut Graf könnte dieser Ansatz auch das Engagement jüngerer Wählergruppen anziehen.

Bundeskanzler Viktor Rossi bekräftigte insbesondere die Funktionstüchtigkeit des aktuellen Systems, gab jedoch zu, dass Veränderungen notwendig sind. Die Einladung zu einem Runden Tisch mit allen beteiligten Akteuren zeigt die Ernsthaftigkeit, mit der das Thema angegangen werden soll. Das große Ziel bleibt, das Vertrauen der Bürger zurückzugewinnen und sicherzustellen, dass die Demokratie in der Schweiz weiterhin auf einem soliden Fundament steht.