Unglücksflug LH540: Eine Tragödie, die die Lufthansa prägte
2024-11-10
Autor: Lara
Der Flug LH540 vom 19. November 1974 war für 170 Passagiere auf dem Weg nach Afrika gedacht. Die Boeing 747-100 mit dem Kennzeichen D-ABYB hob von Frankfurt in Richtung Nairobi ab, um anschließend nach Johannesburg weiterzufliegen. Doch Südafrika sollte das Flugzeug von Lufthansa niemals erreichen.
Nach einem Tankstopp in Nairobi startete der Jumbo-Jet, der auf den Namen Hessen getauft wurde, am Morgen des 20. November um 07:54 Uhr Ortszeit und hatte 157 Menschen an Bord. Doch der Flug schien von Anfang an problematisch. Im Cockpit herrschte Verwirrung. Die erfahrenen Piloten konnten trotz einwandfreier Triebwerksanzeigen und einem zulässigen Fluggewicht das Problem nicht identifizieren. Trotz aller Vorbereitungen gewann die Maschine kaum an Höhe.
Innerhalb von nur 30 Metern Höhe endete der Steigflug abrupt und die Flugzeuge musste mit der Erde kollidieren. Alarmtöne ertönten und der Erste Offizier äußerte die letzten Worte „Okay, Crash“, bevor das Flugzeug bei einer verhängnisvollen Landung auseinanderbrach und in Flammen aufging. Der schreckliche Unfall forderte 59 Todesopfer, über 50 Personen wurden verletzt und viele erlitten psychische Traumata.
Heldenhafte Rettungsaktion in großer Gefahr
Es war die tapfere Reaktion passierender Zeugen, die halfen, überlebende Passagiere aus dem brennenden Wrack zu retten. Unter den geretteten war auch die junge Flugbegleiterin Rita Maria Selbach (22), die trotz ihres anfänglichen Überlebens starb, als Explosionen den Zugang zur Maschine blockierten.
Die umgehend eingesetzten Unfallermittler aus Afrika, Amerika und Deutschland identifizierten schnell, dass die Vorflügel, die für den Auftrieb beim Start notwendig sind, nicht ausgefahren waren. Dieses Versäumnis, das dem Flugingenieur angelastet wurde, war jedoch nicht der erste Vorfall mit den Vorflügeln der Boeing 747. Bereits zuvor gab es mehrere Berichte über ähnliche Probleme. Andere Fluggesellschaften hatten zusätzliche Warnsysteme installiert, um diese Vorfälle zu verhindern, während Lufthansa auf solche Vorkehrungen verzichtete.
Die Berichterstattung und die Lehren aus dem Desaster
Patrick Huber, ein österreichischer Luftfahrtautor, rekonstruierte in seinem Buch „Lufthansa Flug 540: Der erste Jumbo-Absturz – als die Hessen von Nairobi ins Verderben startete“ akribisch den letzten Flug der Hessen. Bei der Untersuchung des Berichts und verschiedenen Gesprächen mit Zeitzeugen gibt er detaillierte Einblicke in die Geschehnisse am Tag der Tragödie.
Der bloße Gedanke an den Tag, an dem alles schiefging, bleibt bis heute in den Köpfen derjenigen, die den Flug unternahmen oder davon betroffen waren. Der Unfall führte nicht nur zu einem sofortigen Umdenken bei der Lufthansa hinsichtlich Sicherheitsprotokollen, sondern war auch ein Aufruf an die gesamte Luftfahrtindustrie, die Sicherheitssysteme und Schulungen in den Vordergrund zu stellen. Da die Passagiere auf Internationalen Flügen immer höher werden, müssen die Airlines ihre Sicherheitsstandards kontinuierlich überprüfen und verbessern.
Der LH540 Fall bleibt als eine der größten Lektionen im Bereich der Luftfahrtgeschichte im Gedächtnis und erinnert uns an die Wichtigkeit von Sicherheit ohne Kompromisse.