Ukrainische Elite-Soldaten: Flucht während der Ausbildung in Frankreich sorgt für Aufsehen
2025-01-13
Autor: Louis
In einem alarmierenden Vorfall haben etwa 1.700 Soldaten der ukrainischen Armee das Land verlassen, während sich eine spezielle Brigade, benannt nach der historischen Prinzessin Anna von Kiew, noch in der Ausbildung befindet. Unter diesen Abgängern sind 50 Soldaten, die während ihrer Ausbildung in Frankreich desertiert sind.
Diese Nachrichten werfen ein Schattenlicht auf die ukrainischen Streitkräfte, die sich in einem kritischen Moment des Krieges mit Russland befinden. Die Brigade „Anna von Kiew“, die ursprünglich als ein Vorzeigeprojekt der ukrainischen Armee gedacht war, wurde im letzten Jahr während einer Nulltarif-Feier zum Jahrestag der D-Day-Landung durch den französischen Präsidenten Emmanuel Macron ins Leben gerufen. Sie gewährte die Ausbildung von 2300 Soldaten in Frankreich, ein Schritt, der von vielen als ein Zeichen für die verstärkten Bemühungen der Ukraine angesehen wurde, ihre Armee nach NATO-Standards zu reformieren.
Die Euphorie über die Brigade hat sich jedoch schnell in Ernüchterung verwandelt, als Berichte über Ausrüstungsmängel und organisatorische Probleme laut wurden. Laut dem ukrainischen Journalisten Jurij Butusow gibt es nicht nur unzureichende Drohnen und Artillerie, sondern auch strukturelle Schwächen innerhalb der Brigade. Offiziere berichten von Chaos im Einsatz und einer moralischen Krise unter den Soldaten.
Der Kommandeur der Einheit, Taras Maksimow, äußerte sich unwillig zu den Medienberichten und betonte, dass diese falsch seien. Bezeichnenderweise gab es dennoch ein Eingeständnis von Mychailo Drapatyj, dem Kommandeur der Landstreitkräfte, der anerkannte, dass es „Probleme“ in der Brigade gibt, auch wenn diese nicht so gravierend seien, wie es dargestellt wird.
Die Herausforderungen, die die ukrainische Armee derzeit bewältigen muss, sind enorm. Neben der Desertation ist die geringe Moral ein heikles Thema in der Armee, die sich mit einem Personalmangel auseinandersetzen muss und zunehmend unter Kritik für ihre Rekrutierungsmethoden steht. Drapatyj wies darauf hin, dass die Schwierigkeiten nicht nur diese spezielle Brigade betreffen, sondern ein allgemeines Problem in mehreren Einheiten darstellen.
Ein zentraler Kritikpunkt ist der veraltete Führungsstil innerhalb der ukrainischen Armee. Viele Kommandeure wurden noch in der Sowjetunion ausgebildet, und die Entscheidungsmacht ist oft stark zentralisiert. Diese Mentalität wird als schädlich für die operative Effizienz angesehen, und das Festhalten an alten Strukturen hat zu wiederholten Skandalen rund um Korruption und Machtmissbrauch durch hochrangige Offiziere geführt.
Der Zweifel an der Führung und eine Kultur der Angst scheinen unter den Soldaten weit verbreitet zu sein. Drapatyj erklärte, dass die Soldaten oft „Angst“ vor ihren Vorgesetzten hätten, und betonte, dass der „postsowjetische Geist ausgerottet werden müsse“. Angesichts der anhaltenden Kämpfe und der Forderung nach Reformen wird es entscheidend sein, diese Probleme zu adressieren, um die Glaubwürdigkeit und Effizienz der ukrainischen Streitkräfte zu gewährleisten.
Inmitten dieser Unsicherheiten bleibt die internationale Gemeinschaft und vor allem die NATO in Alarmbereitschaft, während sich die Lage in der Ukraine weiter zuspitzt. Die Frage bleibt, ob die ukrainische Armee in der Lage sein wird, ihr Schiff zu wenden und die dringend benötigten Reformen zu implementieren, um ihre Eliteeinheiten für den Kampf zu rüsten.