Wirtschaft 2025: Eine unrühmliche Prognose – Gefahren nicht nur für die Schweiz
2025-01-13
Autor: Sofia
Die globale Wirtschaft steht vor enormen Herausforderungen, die spürbare Folgen für viele Nationen haben werden. An der Spitze stehen die westlichen Industriestaaten, angeführt von den USA, und auf der anderen Seite die aufstrebenden Mächte China und Russland. Experten warnen bereits vor einem neuen Kalten Krieg und einer zunehmenden Rivalität zwischen diesen wirtschaftlichen Giganten.
Die Schweiz, als eines der am stärksten globalisierten Länder, ist besonders betroffen. Der Warenexport, der 2023 einen Umfang von beeindruckenden 275 Milliarden Franken erreichen soll, spielt eine zentrale Rolle in der hiesigen Wirtschaft. Besonders gefragt sind Produkte aus der Chemie- und Pharmabranche und die hochgelobte Schweizer Präzisionsarbeit in der Maschinenbauindustrie.
Steht die Schweiz vor einer existenziellen Entscheidung?
Rudolf Minsch, Chefökonom von Economiesuisse, äußert beunruhigende Prognosen und erklärt, dass die Schweiz möglicherweise gezwungen sein wird, sich für eine der beiden Seiten – West oder Ost – zu entscheiden. «Das wäre für die Schweiz katastrophal», warnt er.
Ebenfalls betroffen sind Unternehmen, die im globalen Handel tätig sind. Ökonom Hans Gersbach betont, die Entkopplung der beiden größten Volkswirtschaften, den USA und China, sei eine unheilvolle Entwicklung, die nicht nur die Schweiz, sondern alle Länder der Welt in eine tiefe Krise stürzen könnte.
Je weniger die Märkte von USA und China untereinander verkehren, desto mehr geraten Schweizer Unternehmen unter Druck. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass auch Schweizer Chip-Hersteller prüfen müssen, inwiefern sie von den neuesten US-Exportbeschränkungen betroffen sind. Erst vor Kurzem wurden in den USA die Chipexporte nach China weiter eingeschränkt. Diese Maßnahmen gelten auch für ausländische Unternehmen, die US-Technologie verwenden, was die Unsicherheit für Schweizer Firmen nur verstärkt.
Weltweite Zollpolitik belastet die Wirtschaft
Die erhobenen Zölle auf beiden Seiten des Atlantiks – sowohl von den USA als auch von China und der EU – führen zu einer komplizierten Handelslandschaft. Der Handelskrieg zwischen den USA und China dürfte sich auch unter einer möglichen Rückkehr von Donald Trump als US-Präsident weiter zuspitzen.
Die Konsequenzen sind bereits jetzt deutlich: Der weltweite Handel nimmt ab, die Lieferketten sind instabil, und die Preise für Produkte steigen weiter an. Diese Entwicklung führt dazu, dass die Weltwirtschaft ins Stottern gerät.
Minsch von Economiesuisse macht deutlich, dass viele Länder in der Vergangenheit vom Welthandel profitiert haben und ihr Wohlstand erheblich gewachsen ist. «Sollten sich jedoch alle Länder zurückziehen und sich nur noch um ihre eigenen Belange kümmern, wird dies kurzfristig eher eine Entlastung für Einzelne bringen. Langfristig ist der Einfluss auf den globalen Wohlstand jedoch äußerst negativ», warnt er.
Strategien für eine positive Zukunft entwickeln
Was könnte also die Schweizer Wirtschaft tun, um stark zu bleiben? Der einhellige Rat der Wirtschaftsexperten lautet: Diversifizierung der Handelsbeziehungen. Freihandelsabkommen sind der Königsweg, um die Widerstandsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft in diesen bewegten Zeiten zu sichern. Der jüngste Vertrag mit Indien bringt zwar viel Potenzial, doch es wird Zeit benötigen, bis sich hier tatsächliche Erfolge zeigen.
Die Herausforderung bleibt, dass es nicht einfach ist, Handelsbeziehungen zu wichtigen Partnern wie der EU aufzubauen und zu intensivieren. Wenn die Schweiz es schafft, sich auf innovative Lösungen zu konzentrieren und ihre Abhängigkeit von einzelnen Märkten zu verringern, könnte sie möglicherweise gestärkt aus dieser geopolitischen Wirrenperiode hervorgehen.