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Ukraine-Krieg: Was an der Front in der Region Kursk wirklich passiert

2025-01-12

Autor: Simon

Die Lage an der Front in der russischen Region Kursk bleibt angespannt und unübersichtlich. Die ukrainischen Streitkräfte haben kürzlich eine Offensive gestartet, die zwar anfangs viel Aufmerksamkeit erregte, jedoch nicht den erhofften Erfolg brachte. Beide Seiten, die Russen und die Ukrainer, versuchen, ihre Positionen vor den kommenden Verhandlungen zu stärken, insbesondere mit Blick auf den Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Donald Trump.

Ein unabhängiger Bericht vor Ort gestaltet sich kompliziert, da die Informationen aus der Region stark kontrolliert werden. Russische Medien berichten von einem Desaster der ukrainischen Offensive, während die ukrainische Seite angibt, russische Gegenangriffe erfolgreich zurückgeschlagen zu haben. Erst vor Ort zeigt sich die Realität: Militärfahrzeuge und Panzer sind überall zu sehen, viele stark getarnt unter Netzstrukturen.

Die elektronischen Abwehrmaßnahmen der Ukraine scheinen wirksam zu sein, doch die russische Militärführung hat auf die Bedrohung reagiert und setzt nun auch moderne Drohnen technologie ein, die unabhängig von Funksteuerungen arbeiten. Diese Drohnen, ausgestattet mit Glasfaserkommunikation, erweisen sich als sehr schwer zu stören.

An den Kontrollpunkten sind ukrainische Soldaten aktiv, und in der Umgebung sind amerikanische Abrams-Panzer zu beobachten, die sich mit spezieller Panzerung gegen Drohneneinschläge schützen. Es wird deutlich, dass die ukrainischen Streitkräfte, die in dieser Region stationiert sind, über modernste Ausrüstung verfügen. Leider ist der Bereich, den die Ukraine kontrolliert, in den letzten Monaten erheblich geschrumpft, was die Anspannung in der Region verstärkt.

In der Distrikthauptstadt Sudscha, die von den Ukrainern erobert wurde, sind viele Gebäude nicht so stark beschädigt, während entgegen der russischen Strategie in der Ukraine verheerende Zerstörungen zu berichten sind. Dies lässt die Frage aufkommen, ob die russischen Streitkräfte tiefere moralische und strategische Hemmungen haben, ihr eigenes Territorium zu bombardieren.

In den Dörfern und Städten an der Front klagen die Zivilisten über Plünderungen und die ständige Bedrohung durch die Kämpfe. Laut Berichten vor Ort sind einige der Plünderungen auf russische Soldaten und Zivilisten zurückzuführen, die Angst haben, sich den aktuellen Entwicklungen zu widersetzen.

Ein eindringliches Bild vermittelt ein älterer Mann, den wir in Kasatschia Loknia treffen. Er füllt Kanister mit Wasser, während Kanonenkugeln in der Nähe einschlagen. Trotz der Gefahr bleibt Viktor, der lokale Traktorfahrer, optimistisch: "Die Ukrainer versorgen uns mit Nahrungsmitteln und helfen uns. Die Menschen hier sind stark, auch wenn die Situation schwierig ist."

Auf der Rückfahrt entdecken wir ein ukrainisches Militärfahrzeug in Flammen. Die Spannungen an dieser Front sind greifbar; jede Bewegung könnte der Beginn eines neuen, verheerenden Angriffs sein. Trotz der anfänglichen Erfolge ist die Offensive der Ukraine in Kursk insgesamt als nicht erfolgreich zu bewerten: Ihr kontrolliertes Gebiet hat sich auf knappe 400 Quadratkilometer reduziert, ein deutliches Zeichen für die Herausforderung, die vor ihnen liegt.