Gesundheit

Überraschender Demenz-Risikofaktor in Blutwerten entdeckt – Ist Ihr Cholesterinwert gefährlich für Ihr Gedächtnis?

2025-04-06

Autor: Gabriel

Die Ursachen der Demenz sind komplex und umfassen viele Faktoren. Eine aktuelle Studie belegt, dass schwankende Cholesterinwerte möglicherweise einen signifikanten Risikofaktor darstellen. Die genauen Funktionsweisen bleiben jedoch noch weitgehend unerforscht.

In Deutschland werden jährlich rund 445.000 neue Demenzfälle laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) diagnostiziert. Altersfaktoren, genetische Veranlagungen und Geschlecht spielen dabei eine Rolle, doch auch vermeidbare Risikofaktoren wie Bewegungsmangel, Übergewicht und Bildung sind entscheidend.

Lebensstil und Ernährung haben ebenfalls großen Einfluss auf das individuelle Demenzrisiko. Forscher haben herausgefunden, dass Lebensmittel mit hohem Flavonoidgehalt, die beispielsweise in dunkler Schokolade und Beeren vorkommen, die Gesundheit des Gehirns fördern können. Ein hoher Cholesterinspiegel hingegen gilt als ungünstig. Überraschenderweise zeigt die Forschung nun, dass nicht nur hohe Cholesterinwerte, sondern vor allem deren Schwankungen einen erhöhten Risikoindikator darstellen könnten.

Wissenschaftler der Monash University in Melbourne untersuchten die Blutfettwerte von knapp 10.000 Personen aus Australien und den USA, die mindestens 69 Jahre alt waren. Die Ergebnisse der Studie, veröffentlicht im Fachjournal "Neurology", dokumentieren signifikante Schwankungen bei den Blutfettwerten der Teilnehmer. Dabei wurde festgestellt, dass Personen mit stark schwankenden Cholesterinwerten ein um 60 Prozent erhöhtes Risiko für Demenz hatten im Vergleich zu jenen mit stabileren Werten. Interessanterweise stiegen die Risiken in Verbindung mit LDL-Cholesterin um 48 Prozent.

Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis ist, dass die Gedächtnisleistungen schneller abnahmen, je größer die Schwankungen der Cholesterinwerte waren. Überraschenderweise hatte das HDL-Cholesterin keinen signifikanten Einfluss auf das Demenzrisiko, während Unregelmäßigkeiten bei den Triglyzerid-Konzentrationen nur geringe Gedächtnisbeeinträchtigungen zur Folge hatten.

Expert:innen vermuten, dass wiederholte Schwankungen der Cholesterinwerte die Hirngefäße beeinträchtigen und dadurch möglicherweise entzündliche Prozesse im Gehirn anstoßen, die Demenz begünstigen könnten. Zudem könnte die Ansammlung von Cholesterinablagerungen im Rahmen von Atherosklerose das Gehirn schädigen. Enger werdende Blutgefäße könnte die Sauerstoffversorgung des Gehirns einschränken und somit neuronale Schäden verursachen.

Die Deutsche Herzstiftung betont, dass niedrige LDL-Cholesterin-Werte das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen minimieren. Hohe LDL-Werte verdoppeln das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Bei leicht erhöhten Werten kann oft eine Änderung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten ausreichen. Experten empfehlen die mediterrane Ernährung, die reich an frischen Früchten, Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten und gesundem Fett wie Olivenöl ist.

Frühzeitige Maßnahmen zur Senkung des Cholesterins könnten nicht nur das Risiko für Herzprobleme verringern, sondern auch die Gehirn-Gesundheit unterstützen. Kümmern Sie sich also rechtzeitig um Ihre Cholesterinwerte – Ihr Gedächtnis wird Ihnen dafür danken!