Trevathan über Acosta: „Andere können das nicht“ – Ein Blick auf das Talent des jungen Spaniers
2024-12-26
Autor: Mia
Pedro Acosta (KTM) hat in seiner Rookie-Saison in der MotoGP überzeugt. Auch wenn ihm der erste Sieg verwehrt blieb, schaffte er es auf beeindruckende neun Podestplätze und beendete das Jahr auf dem 6. Platz in der Gesamtwertung, nur zwei Punkte hinter seinem Teamkollegen Brad Binder.
Der 20-Jährige hat in seiner Debütsaison viel gelernt und oft gestürzt, häufiger als jeder andere Fahrer in der Königsklasse. Acosta betont, dass es sein Ziel war, so viel wie möglich über das Motorrad zu lernen und seinen Fahrstil kontinuierlich anzupassen. Diese herausragende Anpassungsfähigkeit schätzt sein Crew-Chief Paul Trevathan besonders. „Andere könnten auf sein Motorrad steigen, mit dem gleichen Setup, und nicht das tun, was er tut. Umgekehrt könnte er auf deren Maschine steigen und es ebenso gut machen, weil er sich schnell anpasst“, erklärte Trevathan gegenüber Crash.net.
Weiterhin erläuterte Trevathan, dass Acostas Anpassungsfähigkeit auch auf die Rennstrecke wirkt: „Das Motorrad muss nicht immer perfekt sein. Er selbst glaubt nicht, dass es das jemals sein wird, also wird er immer in der Lage sein, dem Motorrad etwas Eigenes hinzuzufügen. Für uns Ingenieure ist das großartig: Wenn wir 90 Prozent erreichen, gibt er die restlichen zehn Prozent.“
Dieser Punkt ist entscheidend für die Entwicklung der RC16. Trevathan wies darauf hin, dass die Fortschritte manchmal stagnieren könnten, da Acosta, ähnlich wie Marc Marquez auf der Honda, in der Lage ist, aus dem Motorrad Dinge herauszuholen, die anderen Fahrern verwehrt bleiben. „Wenn dieser Vorteil verschwindet, wird die Maschine wahrscheinlich ganz normal erscheinen“, merkte er an und sprach auch den Charakter von Acosta an: „In der Box ist er immer professionell und macht nie andere verantwortlich, auch wenn er auf der Strecke manchmal seinen Frust ablässt. Seine offene Art macht ihn besonders.“
Ein weiteres Geheimnis des Spaniers ist seine fokussierte Arbeitsweise und sein Training, das sich ausschließlich auf das Motorradfahren konzentriert. „Er sieht sich nicht nur als Sportler, sondern primär als Motorradrennfahrer. Dinge wie Marathons oder der Weg zu einem Radprofi interessieren ihn nicht. Es geht ihm einzig und allein darum, schneller zu werden und besser im Rennsport zu werden“, sagte Trevathan. Diese Hingabe könnte Acosta helfen, auch in Zukunft an die Spitze des Motorradrennsports zu gelangen und die Konkurrenz hinter sich zu lassen.