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Touristin schlägt Alarm: Schafe im Schnee ausgesetzt

2024-11-15

Autor: Sofia

Eine besorgte Touristin hat Alarm geschlagen, nachdem sie zwei Schafe in den verschneiten Wäldern des Wallis entdeckt hatte. Zunächst dachte sie, die Tiere seien beim letzten Alpabzug zurückgeblieben. Doch aufgrund der kalten Temperaturen war sie schnell in Sorge um ihr Wohl und suchte umgehend nach dem Besitzer. Anwohner konnten ihr schließlich den Namen des Halters nennen, und die Gemeinde bestätigte am Telefon, dass der Landwirt ein Tierhalter mit entsprechender Berechtigung sei.

Der „Walliser Bote“ konfrontierte den Halter mit den Vorwürfen, seine Schafe ohne Schutz im Wald gelassen zu haben, wo sie potenziellen Wolfsangriffen ausgesetzt sein könnten. Der Landwirt entgegnete, dass in der Region freier Weidegang herrsche und dass die beiden Schafe sich den gesamten Sommer über zwischen der Sömmerungsalp und dem Dorf Bellwald aufgehalten hätten. Er bezeichnete die Tiere sogar als eine Art „Touristenattraktion“, die immer im Blick des Halters gewesen seien. Zudem traf er sich später persönlich mit der Wanderin und entschuldigte sich für die Umstände. Die Schafe brachte er in seinen Stall, um sie vor der Kälte zu schützen.

Laut dem Walliser Kantonstierarzt ist es generell eine Pflicht, Tiere vor extremen Wetterbedingungen zu schützen. Dazu gehören sowohl große Hitze und starke Sonneneinstrahlung als auch Kälte in Verbindung mit Nässe und Wind. Der Sömmerungserlass sieht vor, dass die Sömmerungssaison am 15. Oktober endet, aber unter bestimmten Bedingungen bis zum 30. Oktober verlängert werden kann. Wenn nach diesem Datum noch Tiere auf der Sommerweide sind und extreme Wetterbedingungen drohen, müssen diese umgehend in einen sicheren Unterstand gebracht werden.

Für die Tiere verantwortlich ist letztlich immer der Eigentümer. Doch der Kanton erkennt die Herausforderungen, die diese Problematik für Landwirte mit sich bringt. Besonders im Hinblick auf den steigenden Wolfbestand in der Region wird der Schutz von Schafen immer wichtiger. In einer aktuellen Umfrage gaben 70% der Befragten an, besorgt über die Sicherheit der Weidetiere in den Bergen zu sein.

Die Situation wirft auch die Frage auf, wie Halter besser über ihre Verantwortung informiert werden können und welche Maßnahmen notwendig sind, um die Weidetierhaltung angesichts der immer extremeren Wetterbedingungen und Raubtierpräsenz nachhaltig zu gestalten. Die Diskussion über die Sicherheit von Weidetieren wird in der Region immer intensiver geführt.