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Tot oder geistig verwirrt: Was passiert bei einem Ausfall von Trump?

2025-01-17

Autor: Nina

Kein Präsident der USA war bei seinem Amtsantritt so alt wie Donald Trump – nicht einmal Joe Biden. Sollte Trump am Montag tatsächlich wieder ins Weiße Haus einziehen, wird er der älteste Präsident in der amerikanischen Geschichte sein, mit 78 Jahren, was ihn einige Monate älter macht als Biden, der damals der älteste Präsident bei Amtsantritt war. Bidens Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen im letzten Sommer infolge von Zweifeln an seiner geistigen Fitness hat das Thema damals stark in den Fokus gerückt. Bei Trump jedoch, der körperlich fitter zu erscheinen scheint, wird das Alter weniger kritisch betrachtet.

Dennoch wird auch Trump in den kommenden Jahren mit Fragen zu seiner Gesundheit und seinem Alter konfrontiert werden. Was passiert, wenn er die vier Jahre nicht durchhält?

Im Falle von Trumps Tod würde sofort der Vizepräsident, in diesem Fall der ehemalige Senator J.D. Vance (40), das Zepter übernehmen. Er müsste dann einen Amtseid ablegen und die Amtsgeschäfte fortführen. In der politischen Rangfolge folgt auf den Präsidenten der Vizepräsident und dann der Sprecher des Repräsentantenhauses, aktuell Mike Johnson (52). Danach folgen der Präsident pro tempore des Senats, der Außenminister und der Finanzminister, sowie weitere Kabinettsmitglieder.

Um die Handlungsfähigkeit der Regierung während offizieller Anlässe, wie der Rede zur Lage der Nation, zu gewährleisten, muss regelmäßig ein Kabinettsmitglied als "designated survivor" abseits der Versammlung bleiben. Dieses Konzept ist vielen aus der gleichnamigen TV-Serie bekannt, in der Kiefer Sutherland die Hauptrolle spielt.

Die Frage bleibt jedoch, wie die USA mit einem Präsidenten umgehen würden, der als nicht regierungsfähig erklärt wird. Gemäß dem 25. Zusatzartikel der Verfassung dürfen der Vizepräsident und eine Mehrheit der Kabinettsmitglieder den Präsidenten für unfähig erklären, seine Amtsgeschäfte auszuüben. Bisher wurde dieser Artikel jedoch nie angewandt, obwohl er immer wieder und zuletzt nach Bidens umstrittenen TV-Debatten erörtert wurde.

Eine schriftliche Erklärung müsste an die Vorsitzenden des Senats und des Repräsentantenhauses übermittelt werden, wobei der Präsident selbst Einspruch erheben kann. In einem solchen Fall könnte der Vizepräsident beim Kabinett und dem Präsidenten die Zustimmung zum Status des Präsidenten als nicht regierungsfähig erwirken. Der Kongress hätte 21 Tage Zeit, eine endgültige Entscheidung zu treffen, und für eine Amtsenthebung müssten in beiden Kammern Zweidrittelmehrheiten zustande kommen.

Für die amerikanische Demokratie wäre das eine kritische Situation. Viele fragen sich, wie Stabilität und Vertrauen in die Regierung aufrechterhalten werden kann, sollte der Präsident in irgendeiner Weise nicht mehr in der Lage sein, seine Pflichten ordnungsgemäß zu erfüllen. Das öffentliche Interesse und die Medienaufsicht bei derartigen Angelegenheiten sind enorm, und alle Augen wären auf die Führungsstruktur gerichtet, die in solch einer Krisensituation eine historisch gewaltige Rolle spielen würde.