NAKHON PHANOM: Thailand führt ab dem 4. April eine umfassende klinische Studie zu einem Dengue-Impfstoff durch, bei der 35.000 Kinder im Alter von sieben bis zehn Jahren teilnehmen werden. Diese Studie zielt darauf ab, die Wirksamkeit des Impfstoffs zu bewerten und ihn bei positiven Ergebnissen ins nationale Gesundheitssystem zu integrieren. Der Abschluss der Studie ist innerhalb von drei Jahren geplant.

Das thailändische Gesundheitsministerium hat die Genehmigung für diese groß angelegte Studie erhalten, die in der Provinz Nakhon Phanom stattfinden soll. Die Impfung wird an Kindern durchgeführt, unabhängig davon, ob sie in der Vergangenheit an Dengue-Fieber erkrankt waren oder nicht. Dr. Panumas Yanawetsakul, der Generaldirektor der Abteilung für Krankheitskontrolle (DDC), teilte mit, dass die Ergebnisse der Studie den Weg für eine potenzielle Impfempfehlung im landesweiten Gesundheitssystem ebnen könnten.

Der Impfstoff, der von einem renommierten japanischen Unternehmen entwickelt wurde, ist ein Lebendimpfstoff ähnlich dem Impfstoff gegen Masern. Dr. Nakorn Premsri, Direktor des Nationalen Impfinstituts, wies jedoch darauf hin, dass der Prozess der Einführung in das Gesundheitssystem Zeit beanspruchen könnte, da eine detaillierte Überprüfung der Testergebnisse und der Kosteneffektivität durch den Unterausschuss für Immunisierung notwendig ist. Momentan sind Impfstoffe gegen Dengue in Thailand verfügbar, werden jedoch hauptsächlich über den Privatsektor und zu hohen Preisen angeboten.

Die Bedrohung durch Dengue-Fieber

Dengue-Fieber ist in mehr als 100 Ländern weit verbreitet, einschließlich Thailand, wo die Krankheit durch das Dengue-Virus, das von infizierten Mücken der Art Aedes aegypti übertragen wird, hervorgerufen wird. Zu den Symptomen zählen hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Schmerzen hinter den Augen, Gelenk- und Muskelschmerzen, Hautausschläge sowie leichte Blutungen. In schweren Fällen kann es zu hämorrhagischem Dengue-Fieber kommen, einer potenziell lebensbedrohlichen Erkrankung.

In Thailand bleibt Dengue-Fieber eine ernsthafte Herausforderung für das Gesundheitssystem, da jährlich Tausende von Fällen auftreten, insbesondere während der Regenzeit, wenn die Population der Mücken zunimmt. Die aktuellen Präventionsstrategien konzentrieren sich neben der Bekämpfung der Mückenpopulation auch auf den Schutz vor Mückenstichen. Ein wirksamer und erschwinglicher Impfstoff könnte entscheidend zur Eindämmung dieser Krankheit beitragen.

Fortschritte auf globaler Ebene

Weltweit gibt es diverse Ansätze zur Entwicklung von Impfstoffen gegen Dengue. Zum Beispiel hat der Impfstoff Qdenga® nach 4,5 Jahren eine Wirksamkeit von 59 % bei der Verringerung des Risikos von Dengue-Fieber und 84 % bei der Vermeidung von Krankenhausaufenthalten gezeigt. Trotzdem bot dieser Impfstoff nicht den notwendigen Schutz gegen den Serotyp DENV-3, insbesondere für Dengue-naive Personen. Ein weiterer Impfstoff, Dengvaxia®, weist eine Gesamtwirksamkeit von 60 % auf, bringt jedoch ein höheres Risiko für schwere Dengue-Infektionen, vor allem für nicht immunisierte Kinder unter neun Jahren.

Wichtige Rolle der Prävention

Neben der Impfstoffentwicklung bleibt die Prävention zur Kontrolle der Mückenpopulationen von größter Bedeutung. Dazu gehören Maßnahmen wie die Eliminierung von Brutstätten, der strategische Einsatz von Insektiziden und die Förderung persönlicher Schutzmaßnahmen, wie die Benutzung von Mückenschutzmitteln und das Aufhängen von Moskitonetzen. Öffentlichkeitskampagnen sind ebenfalls entscheidend, um das Bewusstsein für Präventionsmaßnahmen zu fördern und die Bevölkerung zur aktiven Mitwirkung an Kontrollprogrammen zu ermutigen.

Mit dieser neuen klinischen Studie in Thailand könnte endlich ein Durchbruch im Kampf gegen das Dengue-Fieber erzielt werden, das Millionen Menschen weltweit betrifft. Werden Sie Teil dieser wichtigen Entwicklung: Die Zukunft der Dengue-Prävention steht auf dem Spiel!