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Telmed-Horror: Vater wartet 6,5 Stunden in der Warteschleife – Ein Albtraum für Patienten

2024-11-13

Autor: Laura

Ein erschreckender Vorfall zeigt die bitteren Seiten des Telmed-Systems: Ein Vater musste über sechs Stunden in der Warteschleife der Telmed-Hotline verbringen, um dringend medizinischen Rat für seine Tochter zu erhalten, die unter starkem Juckreiz litt.

Das Telmed-Modell sollte ursprünglich Kosteneinsparungen für Versicherte gewährleisten, steht jedoch zunehmend in der Kritik aufgrund seiner unerträglichen Wartezeiten. Wie der Vater in diesem Fall berichtete, dauerte es bis früh am Morgen, bis er endlich mit einer medizinischen Fachperson sprechen konnte.

Die Situation verschärft sich: Laut Berichten gibt es über 1,25 Millionen Versicherte in der Schweiz, die auf den Service von Telmed angewiesen sind, und viele klagen über ähnliche Erfahrungen wie der betroffene Vater. Diese emotionale Achterbahnfahrt zwischen Hoffnung auf schnelle Hilfe und der Realität unerträglicher Wartezeiten hat viele dazu gebracht, über einen Wechsel ihrer Krankenkasse nachzudenken. Insbesondere nach dem Prämienanstieg für das kommende Jahr ist es möglich, zu einer günstigeren Krankenversicherung zu wechseln, was viele bereits in Betracht ziehen.

Kritik an den Anbietern - Medi24 und Medgate

Die Hauptakteure im Telmed-Markt, Medi24 und Medgate, sehen sich einer Welle von Online-Beschwerden gegenüber, während sie gleichzeitig einen 24-Stunden-Service für große Krankenkassen versprechen. Trotz dieser Versprechen häufen sich die negativen Bewertungen, mit vielen Nutzern, die von „Horror“ und „endlosen Warteschleifen“ sprechen. Ein Sprecher von Helsana räumt ein, dass die Wartezeiten nicht den Standards entsprechen und dass es in den letzten Wochen bei Medi24 zu unvorhergesehenen Engpässen bei den Mitarbeitern kam.

Medi24 hat inzwischen Maßnahmen ergriffen, um die Qualität ihrer Dienstleistungen zu verbessern. Bei dringenden medizinischen Problemen können Patienten jedoch auch direkt zu Notfallorganisationen gehen, ohne zuvor Medi24 kontaktieren zu müssen, ohne Angst vor Sanktionen haben zu müssen.

Eine problematische Überwachung

Ein weiterer Fakt, der die Situation kompliziert, ist die fehlende Aufsicht über die Telemedizin-Anbieter. Während im Kanton Basel-Landschaft strenge Kontrollen zur Verfügbarkeit der Dienstleistungen bestehen, gibt es bei Medi24 im Kanton Bern keine klaren Vorgaben oder Kontrollen diesbezüglich. Gesundheitsexperten fordern dringend eine Verbesserung der Überprüfungen, um sicherzustellen, dass Patienten jederzeit gut versorgt sind.

Eine Veränderung könnte in Sicht sein: Mit der steigenden Unzufriedenheit könnten viele Versicherte dazu bewegt werden, ihre Krankenkasse zu wechseln, was wiederum die Anbieter unter Druck setzen könnte, ihre Services zu optimieren. Der Versicherte Tim Rutz verdeutlicht die Zwiespältigkeit des Modells: “Es spart Kosten und Arztbesuche, aber Zuverlässigkeit ist essenziell – insbesondere in Notfällen!”

Fazit: Das Telmed-Modell steht vor einer entscheidenden Bewährungsprobe.

Werden die Anbieter ihren Versprechen gerecht oder werden mehr Patienten gezwungen, das Risiko des Wartens gegen die Sicherheit stationärer Behandlungen abzuwägen? Eine Frage, die in den nächsten Monaten viele beschäftigen wird.