Technologie

Tatort Internet: Cyberkriminalität im Baselland - Ermittlungen zeigen alarmierende Entwicklungen

2025-03-21

Autor: Mia

Cyberkriminalität wird oft mit dem Begriff "Hacken" assoziiert, reicht jedoch weit darüber hinaus. Bei einer Medienkonferenz der Staatsanwaltschaft erklärte Dari Khasham, ein Staatsanwalt im Kompetenzbereich Cybercrime, die vielfältigen Dimensionen dieser Bedrohung, unterstützt durch zwei aktuelle Fallbeispiele aus dem Baselland.

Hinweise aus dem Ausland führen ins Baselbiet

Der erste Fall betrifft Pädokriminalität im Darknet. Khasham berichtete, dass die Schweizer Behörden Hinweise aus Deutschland und Neuseeland erhielten, die über ein Rechtshilfegesuch eingingen. Diese Hinweise führten die Ermittler zu einer Person mit einer IP-Adresse aus dem Baselland, die als Moderator auf einer illegalen Plattform agierte. Durch Online-Überwachung und Observation stellte die Polizei fest, dass die Person tatsächlich aus der Region operierte.

Dank internationaler Zusammenarbeit konnten wichtige Akten angefordert werden. 9B„Personen im Darknet schützen ihre Geräte sehr gut,9B“ so Khasham. Es war entscheidend, dass die verdächtige Person beim Zugriff der Polizei am Computer war, da dies die Möglichkeit zur Flucht oder zur Löschung von Beweismaterial verhinderte. Die Ermittler fanden bereits erhebliche Mengen an verbotener Pornografie.

Ransomware-Angriffe und internationale Kooperation

Der zweite Fall betraf einen Ransomware-Angriff auf ein Unternehmen im Baselbiet. Khasham erklärte, dass solche Angriffe häufig am Wochenende stattfinden. 9B„Am Montagmorgen kommt man ins Büro und hat keinen Zugriff mehr auf seine Daten,9B“ berichtete er. In diesen Fällen sind oft mehrere Straftatbestände relevant, darunter unerlaubtes Eindringen in ein Datenverarbeitungssystem und Erpressung.

Die betroffene Firma bezahlte die Löseforderung, was die Ermittler auf eine private E-Mail-Adresse führte. Diese Information wurde über ein europaweites Austauschsystem geteilt, und das FBI nahm ebenfalls die Ermittlungen auf. 9B„Die Schweiz und die USA haben identische Informationen zur Täterschaft,9B“ so Khasham.

Doch es gibt Hürden: Die verdächtige Person befindet sich in einem Land, mit dem keine rechtliche Kooperation besteht, wie etwa China oder Russland. 9B„Diese Länder arbeiten politisch nicht mit der Schweiz zusammen,9B“ fügte Khasham hinzu. Daher seien die Behörden auf eine gewisse Geduld angewiesen, bis die Person in den Schengenraum reist.

Die dunkle Seite des Internets - Ein wachsendes Problem

Cyberkriminalität stellt eine zunehmende Bedrohung dar, nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Privatpersonen. Das Darknet wird oft als Rückzugsort für kriminelle Aktivitäten genutzt, während Ransomware-Angriffe Organisationen in ihrer Existenz bedrohen. Es ist unerlässlich, dass die Strafverfolgungsbehörden auf nationaler und internationaler Ebene eng zusammenarbeiten, um dieser Bedrohung zu begegnen. Daher ist es wichtig, das Bewusstsein für Cyberkriminalität zu schärfen und proaktive Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, um den immer raffinierter werdenden Taktiken der Cyberkriminellen entgegenzuwirken.