Taiwan beschuldigt China der Sabotage: Unterseekabel vor Nordostküste beschädigt
2025-01-06
Autor: Mia
Ein unter Verdacht stehendes Frachtschiff mit chinesischem Namen könnte für Schäden an einem Unterseekabel vor der Nordostküste Taiwans verantwortlich sein. Laut der taiwanesischen Nachrichtenagentur CNA meldete das Unternehmen Chunghwa Telecom am Freitag ernsthafte Schäden an einem vieradrigen Kabel im Norden der Inselrepublik.
Das betroffene Frachtschiff, die «Shunxin39», hielt sich zur besagten Zeit in der Nähe des Kabels auf und wird von taiwanesischen Experten als verdächtig erachtet. Obgleich das Schiff unter kamerunischer Flagge segelt, soll es nach Angaben von Experten einem Hongkonger Unternehmen gehören, das enge Verbindungen zum chinesischen Festland hat. Diese Umstände nähren die Vermutung, dass es sich um einen vorsätzlichen Sabotageakt seitens Pekings handeln könnte.
Bisher konnten taiwanesische Behörden den Kapitän des Frachters nicht befragen. Da das Schiff in den kommenden Tagen nach Südkorea weiterfahren soll, wurde um Unterstützung von südkoreanischen Behörden gebeten.
Sind es Sabotageakte oder nur Unfälle?
Die Beziehungen zwischen Taiwan und China sind seit Jahren angespannt, da China Taiwan als abtrünnige Provinz betrachtet und eine Vereinigung anstrebt, möglicherweise mit militärischer Gewalt. Taiwan versteht sich hingegen als unabhängiger demokratischer Staat mit eigener Regierung und Souveränität.
Unterseekabel sind anfällig für Störungen, die meist durch Unfälle wie Ankerungen von Schiffen verursacht werden. Trotzdem stellen solche Kabel Teil der kritischen Infrastruktur dar und könnten daher auch Ziel militärischer Operationen werden, wie der aktuelle Vorfall zeigt.
Ähnliche Vorfälle werfen Fragen auf
Dieser Vorfall erinnert an die Beschädigungen von zwei Glasfaserkabeln in der Ostsee im vergangenen November. Diese Kabel, eines zwischen Schweden und Litauen sowie eines zwischen Finnland und Deutschland, wurden ebenfalls beschädigt. Die Ursache dafür ist weiterhin unklar, doch das Augenmerk der Ermittler liegt auch hier auf einem chinesischen Schiff, der «Yi Peng 3», das zur fraglichen Zeit an den Kabeln vorbeigefahren sein soll.
Es bleibt abzuwarten, ob Taiwan und die internationale Gemeinschaft auf die jüngsten Entwicklungen reagieren werden und ob dieser Vorfall als ein weiterer Beweis für die aggressiven Strategien Chinas in der Region gewertet wird. Die Spannung zwischen den beiden Seiten könnte sich weiter verschärfen, während die Welt die Situation beobachtet.