Syrien: Israel besetzt die Pufferzone – was bedeutet das für die Region?
2024-12-18
Autor: Leonardo
Die humanitären Hilfslieferungen in das kriegsgeplagte Syrien wurden aufgrund des Chaos nach dem plötzlichen Sturz von Baschar al-Assad zu Beginn des Monats unterbrochen. In dieser kritischen Zeit bemühen sich Hilfsorganisationen, die Versorgungslage zu stabilisieren, während unzählige Menschen in Not sind.
Die Besetzung einer Pufferzone durch Israel in Syrien wird von den Vereinten Nationen als Verletzung des Waffenstillstandsabkommens von 1974 bewertet. UN-Sprecher Stéphan Dujarric betonte, dass diese Besetzung respektiert werden müsse, egal wie lange sie dauert: „Besetzung bleibt Besetzung.“ Israel plant, seine militärische Präsenz in dieser Region fortzusetzen, was zu internationaler Besorgnis führt.
Zuvor hatte Ministerpräsident Benjamin Netanyahu erklärt, die israelische Armee werde die Pufferzone und den strategisch wichtigen Berg Hermon kontrollieren, um die Sicherheit Israels zu gewährleisten. Der Berg ist besonders wichtig, da er einen Blick auf große Teile Syriens und Libanons bietet und viele Zonen überwacht, die für militärische Aktivitäten von Bedeutung sind.
Besorgniserregend ist auch ein Bericht über ein kürzlich entdecktes Massengrab außerhalb von Damaskus, das mindestens 100.000 Leichname beherbergen soll, die von der Assad-Regierung getötet wurden. Dies wirft einen dunklen Schatten auf die humanitäre Situation und die Verantwortlichen für diese Gräueltaten stehen möglicherweise vor einer juristischen Aufarbeitung.
Dagegen fordert der Chef der siegreichen islamistischen Gruppe HTS, Mohammed al-Dscholani, die Aufhebung internationaler Sanktionen, um die Rückkehr syrischer Flüchtlinge zu ermöglichen. Dies könnte einen weiteren politischen Paradigmenwechsel im Land darstellen, während westliche Staaten versuchen, mit den neuen Machthabern in Kontakt zu treten. Der britische Außenminister bestätigte, dass London eine hochrangige Delegation nach Damaskus geschickt hat, um Gespräche zu führen.
Unterdessen hat die Türkei nach dem Regimewechsel in Syrien ihre Botschaft in Damaskus wieder geöffnet, was die Sichtweise der Türkei als wichtigsten ausländischen Akteur in dem Land festigt. Die internationalen Beziehungen könnten sich dramatisch verändern, während die geschwächte Assad-Regierung und ihre Verbündeten, vor allem Russland, sich neu orientieren müssen.
Der ukrainische Konflikt und die geopolitischen Spannungen könnten die Situation weiter komplizieren, da Russland seine Militärpräsenz in der Region neu bewerten könnte. In der Zwischenzeit bleibt die Region instabil und die humanitäre Krise tiefgreifend, während die Bevölkerung unter den Folgen des Krieges leidet.
Das israelische Militär hat kürzlich wieder verstärkt Luftangriffe auf syrische Militärziele geflogen, was zu einem Anstieg der Spannungen führt. Die Erklärung der Vereinten Nationen und internationale Beobachtungen werden weiterhin kritisch verfolgt, während große Teile Syriens im Chaos versinken und das Schicksal der Zivilbevölkerung ungewiss bleibt.