Wissenschaft

Supernova: Ein „Superflare“ könnte in hundert Jahren die Erde treffen

2024-12-19

Autor: Noah

Ausbrüche auf der Sonne können nicht nur für atemberaubende Polarlichter sorgen, sondern auch katastrophale Auswirkungen auf die moderne Technologie der Erde haben. Neueste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Sonne möglicherweise alle hundert Jahre mit noch gefährlicheren Eruptionen aufwarten könnte: den sogenannten Superflares.

Diese extremen Strahlungsausbrüche, die um ein Vielfaches stärker sind als die bislang größten beobachteten Sonneneruptionen, könnten die Telekommunikation und Energieversorgung weltweit drastisch beeinträchtigen, wie Wissenschaftler im renommierten Fachblatt „Science“ berichtet haben. Durch präzise Auswertung sonnenähnlicher Sterne sollten nur solche berücksichtigt werden, deren Oberflächentemperatur und Helligkeit der Sonne ähnlich sind. Dies liefert bedeutende Hinweise auf das Potenzial für Superflares.

Das internationale Forschungsteam hat bei ihren Untersuchungen nur 56.450 Sterne ausgewählt und dabei über 2.500 sichtbare Superflares in deren Daten identifiziert. Dies deutet darauf hin, dass derartige Ereignisse tatsächlich zehnmal häufiger auftreten könnten als bisher angenommen wurde.

Die erschreckenden Folgen eines Superflares

Die Auswirkungen auf unsere Technologie wären enorm. Ein Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit: Im Februar 2022 führten starke Sonnenstürme zum Absturz von 38 Starlink-Satelliten, was die Anfälligkeit unserer Satellitenkommunikation verdeutlicht. Im März 1989 kam es in Kanada zu einem weitreichenden Stromausfall, ebenfalls verursacht durch eine Sonneneruption.

Das Carrington-Ereignis von 1859, die stärkste jemals beobachtete Sonneneruption, ließ das neu installierte Telegraphennetz Nordamerikas und Nordeuropas zusammenbrechen. Ein zukünftiger Superflare könnte jedoch noch verheerendere Auswirkungen haben, indem er zehn- bis hunderttausendmal mehr Energie ausstößt als das historische Carrington-Ereignis.

Vorsorge und Überwachung sind entscheidend

Die Wissenschaftler betonen, dass nicht jeder Ausbruch auf der Sonne automatisch zu einem geomagnetischen Sturm führen muss, der hochenergetische Teilchen zur Erde leitet. Valeriy Vasilyev vom MPI für Sonnensystemforschung merkt an, dass viele physikalische Prozesse die Beschleunigung von Teilchen während einer Eruption beeinflussen. Diese Abhängigkeit zeigt, dass die Überwachung der Sonnenaktivität intensiver und präziser werden muss, um potenzielle Gefahren rechtzeitig zu erkennen und etwaige Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

In Anbetracht dieser neuen Erkenntnisse könnte die Erde in den kommenden 100 Jahren einem Superflare ausgesetzt sein, was die Diskussion über die potenzielle Verwundbarkeit unserer Technologie und Infrastruktur zunichte macht. Die Frage bleibt: Sind wir wirklich vorbereitet auf das, was die Sonne uns bringen könnte?