Wissenschaft

Supernova: Ein ‚Superflare‘ könnte die Erde in hundert Jahren treffen!

2024-12-21

Autor: Alina

Die Sonne ist ein faszinierendes, aber auch potenziell gefährliches Element unseres Sonnensystems. Während ihre Ausbrüche oft nur spektakuläre Polarlichter erzeugen, können sie auch katastrophale Auswirkungen auf unsere technologische Infrastruktur haben. Ein internationales Forschungsteam hat nun herausgefunden, dass unsere Sonne alle hundert Jahre einen extremen Ausbruch in Form eines sogenannten 'Superflares' erleben könnte.

Diese extremen Eruptionen, die erheblich stärker sind als die bisher größten beobachteten Sonnenstürme, könnten gravierende Konsequenzen für die Telekommunikation, das Stromnetz und zahlreiche Satellitensysteme auf der Erde haben. Laut den Wissenschaftlern, die ihre Ergebnisse im renommierten Fachblatt ‚Science‘ veröffentlicht haben, könnte ein Superflare die Erde stark destabilisieren.

Die Auswahl der betreffenden Sterne war für das Team entscheidend. Es wurde darauf geachtet, dass die Sterne eine ähnliche Oberflächentemperatur und Helligkeit wie die Sonne aufweisen, um Vergleichbarkeit gewährleisten zu können. Um valide Daten zu sammeln, wurden auch zahlreiche Fehlerquellen ausgeschlossen, darunter kosmische Strahlung oder tückische, nicht-sonnenähnliche Sterne, die möglicherweise in der Nähe anderer Sterne sichtbar sind.

Die Analyse der Kepler-Daten offenbarte eine unerwartet hohe Anzahl von 2889 Superflares, die sich bei 2527 von 56.450 untersuchten Sternen zeigten. Dies eröffnet neue Blickwinkel auf die Häufigkeit solcher Eruptionen: Im Durchschnitt könnte es einen Superflare pro hundert Jahre für sonnenähnliche Sterne geben, was zehnmal häufiger ist als bisher angenommen.

Die gefürchteten Folgen solcher Eruptionen sind nicht zu vernachlässigen. So sorgte ein Sonnensturm im Februar 2022 für den Verlust von 38 Starlink-Satelliten, während ein geomagnetischer Sturm im März 1989 in Kanada einen großflächigen Stromausfall verursachte. Das Carrington-Ereignis von 1859, das als stärkste Eruption der Sonne gilt, führte zum Zusammenbruch des damals neuen Telegraphen-Netzes in Nordamerika und Europa. Ein Superflare könnte jedoch zehn- bis hunderttausendmal mehr Energie freisetzen als das Carrington-Ereignis und damit katastrophale Folgen für moderne Technologien nach sich ziehen.

Um sich besser auf solche potenziellen Bedrohungen vorzubereiten, planen Forscher, die Sonnenaktivität noch genauer zu überwachen. Laut Valeriy Vasilyev vom MPI für Sonnensystemforschung gibt es viele physikalische Prozesse, die die Beschleunigung von Teilchen während Eruptionen beeinflussen. Diese Prozesse sind oft nicht direkt mit der Strahlungsenergie des Ausbruchs verbunden, was die Vorhersage von geomagnetischen Stürmen äußerst kompliziert macht.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Forschung weiterentwickeln wird, aber eines ist sicher: Die Sonne bleibt ein unberechenbarer Faktor in unserem modernen Leben – und wir müssen bereit sein, uns den Herausforderungen zu stellen, die sie mit sich bringt.