Supernova: Droht ein katastrophaler 'Superflare' in den nächsten hundert Jahren?
2024-12-20
Autor: Gabriel
Unsere Sonne, der zentrale Stern unseres Sonnensystems, hat mehr Auswirkungen auf unser Leben, als die meisten Menschen sich vorstellen können. Nicht nur sorgt sie für das beeindruckende Phänomen der Polarlichter, sie kann auch durch gewaltige Ausbrüche, sogenannte Superflare, die Erde gefährden. Ein internationales Forscherteam hat herausgefunden, dass diese gewaltigen Eruptionen etwa alle hundert Jahre auftreten könnten.
Die Wissenschaftler berichteten im renommierten Fachmagazin „Science“, dass Superflare erheblich stärkere Strahlungsausbrüche produzieren als die bislang stärksten beobachteten Sonneneruptionen. Solche extremen Ereignisse könnten gravierende Auswirkungen auf unsere Telekommunikationsinfrastruktur und die Energieversorgung haben, was die Frage aufwirft: Sind wir auf ein solches Ereignis vorbereitet?
Das Forschungsteam konzentrierte sich auf Sterne, die von ihrer Beschaffenheit besonders nahe mit der Sonne verwandt sind. Sie schlossen nur solche Sterne ein, die eine ähnliche Oberflächentemperatur und Helligkeit wie unsere Sonne aufweisen. Zudem wurden Fehlerquellen wie kosmische Strahlung oder nicht-sonnenähnliche Sterne verworfen. Sie analysierten miniaturisierte Bilder von Superflare und bemerkten eine beunruhigende Häufigkeit: von 56.450 untersuchten Sternen wiesen 2527 insgesamt 2889 solcher Ausbrüche auf.
Zufällig stießen die Forscher auf die alarmierende Erkenntnis, dass ein Superflare in einem Zeitraum von hundert Jahren für sonnenähnliche Sterne im Durchschnitt zehn Mal häufiger vorkommt, als bisher angenommen.
Die Folgen solcher Eruptionen lassen sich bereits an vergangenen Ereignissen ablesen: Im Jahr 2022 gingen 38 Starlink-Satelliten wegen eines starken Sonnensturms verloren. Ein weiteres Beispiel ist der großflächige Stromausfall in Kanada im März 1989, der infolge einer Sonneneruption geschah. Noch schlimmer war das Carrington-Ereignis von 1859 – die bislang stärkste beobachtete Sonneneruption – bei dem das neu installierte Telegraphen-Netz in Nordamerika und Nordeuropa zusammenbrach. Zum Vergleich: Ein Superflare könnte bis zu hunderttausendmal mehr Energie freisetzen als das Carrington-Ereignis.
Planungen zur besseren Überwachung von Sonnenaktivitäten sind bereits im Gange, um Frühwarnsysteme zu entwickeln, die uns auf mögliche geomagnetische Stürme hinweisen. Wissenschaftler bekräftigen jedoch, dass nicht jeder Strahlungsausbruch auf der Sonne automatisch einen gefährlichen Sturm auf der Erde zur Folge hat.
Die Vorgänge während eines Sonnenausbruchs sind äußerst komplex und hängen von verschiedenen physikalischen Prozessen ab, die nicht immer direkt mit der Strahlungsenergie des Ausbruchs zusammenhängen, so Valeriy Vasilyev vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung.
In Anbetracht der potenziellen Gefahren eines Superflare wird es unerlässlich sein, die Sonnenaktivität kontinuierlich zu überwachen und innovative Schutzmaßnahmen zu entwickeln, um unsere Technologie und Lebensweise vor den zerstörerischen Auswirkungen solcher kosmischen Events zu schützen.