
Stürze bei Senioren: Ein Alarmzeichen für das Demenzrisiko?
2025-03-20
Autor: Alina
Stürze im Alter sind mehr als nur ein Risiko für Frakturen und Verletzungen. Eine aktuelle Studie aus den USA hat alarmierende Erkenntnisse geliefert: Stürze könnten ein frühes Warnzeichen für das Risiko von Demenzerkrankungen wie Alzheimer sein. Diese neuen Erkenntnisse könnten die Früherkennung von Demenz revolutionieren.
Ältere Menschen sind besonders anfällig für Stürze, die häufig auf typische Alterserscheinungen wie schwache Knochen und abnehmende Muskelkraft zurückzuführen sind. Diese Stürze sind nicht nur schmerzhaft; sie können auch schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Laut der Untersuchung, die in der angesehenen Fachzeitschrift JAMA Network Open veröffentlicht wurde, könnte das Risiko, bei späteren Arztbesuchen eine Demenzdiagnose zu erhalten, mit jedem Sturz steigen.
Die Forschungsgruppe des Brigham and Women's Hospital in Boston hat Daten von 2 Millionen älteren Erwachsenen analysiert und herausgefunden, dass rund 10,6 Prozent der Personen, die stürzten, später mit Demenz diagnostiziert wurden. Stürze waren mit einem um 21 Prozent höheren Risiko für Alzheimer und ähnliche Erkrankungen verbunden. Dies zeigt, dass Stürze möglicherweise als „Sentinel-Ereignisse“ fungieren können, die auf ein erhöhtes Demenzrisiko hindeuten.
Dr. Alexander Ordoobadi, der Leitautor der Studie, betonte, dass der Fokus oft auf der Verletzungsbehandlung liegt, während die zugrunde liegenden Risikofaktoren übersehen werden. "Wir sollten kognitive Tests nach einem Sturz in Betracht ziehen, um die Früherkennung von Demenz zu verbessern", so Ordoobadi.
Zusätzlich wurde in einer begleitenden Studie aus Kanada festgestellt, dass bestimmte Schlafverhaltensweisen Jahre vor einer Demenzdiagnose auf eine zugrunde liegende Erkrankung hindeuten können. Schwierigkeiten beim Autofahren aufgrund von Sehstörungen können ebenfalls auf frühe Anzeichen von Demenz hinweisen.
Ärzte und Forscher fordern daher mehr Aufmerksamkeit auf die kognitive Gesundheit älterer Menschen nach einem Sturz. Sie weisen darauf hin, dass Anzeichen wie Vergesslichkeit, Desorientierung und Sprachschwierigkeiten ebenfalls frühe Warnsignale sind.
Um Stürze zu vermeiden, gibt es präventive Maßnahmen. Insbesondere für ältere Menschen ist es wichtig, ein sicheres Zuhause zu schaffen. Physiotherapeutin Julika Häcker empfiehlt, die Wohnräume gut auszuleuchten, Stolperfallen wie lose Kabel und Teppichkanten zu beseitigen und Treppenabsätze mit Handläufen auszustatten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Stürze nicht nur physische Verletzungen zur Folge haben, sondern auch ein ernstzunehmendes Warnsignal für eine mögliche kognitive Beeinträchtigung darstellen können. Eine frühzeitige Diagnose könnte die Lebensqualität von Betroffenen erheblich verbessern.