Gesundheit

Studie: Fisch kann den Fortschritt der Multiplen Sklerose verlangsamen

2025-03-24

Autor: Luca

Neueste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass der häufige Konsum von Fischmahlzeiten das Fortschreiten der Multiplen Sklerose (MS) erheblich verlangsamen kann. Diese bahnbrechende Studie wird von der schwedischen Epidemiologin Anna Hedström am renommierten Karolinska Institut in Stockholm geleitet und läuft seit 2005.

Die aktuelle Untersuchung, deren Ergebnisse im angesehenen 'Journal of Neurology, Neurosurgery and Psychiatry' veröffentlicht wurden, ist Teil einer umfassenden Langzeitstudie, die das Leben von MS-Patienten analysiert und den Einfluss ihres Lebensstils auf die Krankheit untersucht.

Multiples Sklerose ist eine chronische autoimmune Erkrankung, bei der das zentrale Nervensystem betroffen ist. Das Immunsystem greift die Myelinscheiden der Nerven an, was zu akuten Schüben und allmählicher Behinderung führen kann. Dank einer Vielzahl neuer immunologischer Therapien in den letzten drei Jahrzehnten hat sich das Behandlungsspektrum jedoch erheblich verbessert.

In dieser schwedischen Studie wurde der Fischkonsum bei 2.719 neu diagnostizierten MS-Patienten (Durchschnittsalter 38 Jahre) genau untersucht. Die Daten wurden zwischen April 2005 und Juni 2015 gesammelt. Zu Beginn der Studie gaben alle Teilnehmer umfassende Informationen über ihre Umwelteinflüsse und Lebensgewohnheiten an, inklusive ihres Fischkonsums. Die Teilnehmer wurden in Kategorien eingeteilt: nie oder sehr selten, ein bis dreimal im Monat oder wöchentlich.

Das Hauptergebnis der Studie bestätigt eine deutliche Verbindung zwischen Fischverzehr und einer Verbesserung der Behinderung bei MS-Patienten: Höhere Fischkonsum-Levels zum Zeitpunkt der Diagnose korrelierten mit einem um 44 Prozent geringeren Risiko einer Behinderungsverschlechterung und einem um 45 Prozent geringeren Risiko einer moderaten Behinderung.

Zusätzlich wurde festgestellt, dass 24 Prozent der 1719 Teilnehmer im Jahr 2021 ihren Fischkonsum verändert hatten. Bei denjenigen, die ihren Fischkonsum verdoppelten, war das Risiko einer weiteren Behinderung um 20 Prozent geringer als bei denen, die weiterhin wenig oder keinen Fisch aßen. Besonders beeindruckend war die Gruppe, die ihren Fischverzehr stark erhöhte: Diese Teilnehmer wiesen sogar eine um 59 Prozent reduzierte Rate an verschlechterten Behinderungen auf.

Ein besonders spannender Aspekt der Studie ist die Annahme, dass das im Fisch enthaltene Aminosäure Taurin eine schützende Wirkung gegen MS haben könnte. Diese Wirkung war unabhängig von den allgemein als gesund geltenden Omega-3-Fettsäuren, da sowohl fetthaltige Fische wie Lachs und Thunfisch als auch magerer Fisch wie Kabeljau positive Effekte zeigten.

Diese vielversprechenden Ergebnisse schaffen neue Hoffnung für MS-Patienten und weisen darauf hin, wie wichtig eine ausgewogene Ernährung für das Management dieser herausfordernden Erkrankung sein kann. Ärzte und Ernährungswissenschaftler raten daher, Fisch häufiger in die tägliche Ernährung aufzunehmen, wobei der gesundheitliche Nutzen der enthaltenen Nährstoffe nicht unterschätzt werden sollte.