
Streit in der Sandoz-Stiftung: Ein Familientragödie in der Westschweiz?
2025-09-07
Autor: Gabriel
Die Sandoz-Stiftung: Eine dominante Kraft in der Kulturförderung
Die Sandoz-Stiftung ist bekannt für ihre großzügigen Beiträge zur kulturellen Landschaft der Romandie. Jährlich fließen etwa 20 Millionen Franken in rund 500 Projekte, die ohne diese Unterstützung möglicherweise nicht realisiert werden könnten. Doch hinter den Kulissen brodelt es: Gerüchte über Konflikte und Missgunst innerhalb der Stiftung kochen erneut hoch.
Erpressungsskandal um Fritz Schiesser
Der jüngste Skandal dreht sich um Fritz Schiesser, den ehemaligen Präsidenten und prominenten FDP-Politiker, der bis 2022 an der Spitze der Stiftung stand. Schiesser sieht sich schweren Vorwürfen gegenüber: Es wird ihm vorgeworfen, er habe Gelder aus der Stiftung erpresst, was ihn sogar für zwei Monate in Untersuchungshaft brachte!
Die problematische Doppelrolle von Pierre Landolt
Aufmerksamkeit erregt auch die Rolle von Pierre Landolt, dem Patriarchen der Sandoz-Dynastie. Er übte die doppelte Funktion als Präsident und Begünstigter der Stiftung aus, was ihm erlaubte, seine eigenen Anträge zu genehmigen. Berichten zufolge floss viel Geld in seine ökologische Farm in Brasilien und in ein Fischzuchtprojekt seines Sohnes, was in der Familie auf Widerstand stieß.
Millionenschäden und ein besorgniserregender Abstieg
Landolts Risikofreudigkeit führte zu finanziellen Verlusten in einer Höhe von mehreren Hundert Millionen Franken – ein herber Rückschlag für die einst überaus wohlhabende Familie. Im Jahr 2000 gehörten die Sandoz zur Elite der reichsten Familien der Schweiz, doch mittlerweile ist der Platz auf Rang 24 gefallen. Ihr Vermögen ist von schätzungsweise 10-12 Milliarden auf 8 Milliarden Franken gesunken.
Führungskräftewechsel und ein nötiger Kulturwandel
Die finanziellen Schwierigkeiten haben auch personelle Konsequenzen: Mehrere Führungskräfte mussten ihre Posten räumen. Die Juristin Monika Matti wurde mit der Umsetzung eines "Kulturwandels" beauftragt, um die Stiftung wieder auf Kurs zu bringen. Eine gründliche Überprüfung der Buchhaltungsarchive offenbarte zudem steuerliche Probleme in mehreren Ländern.
Stiftung weist Machtkämpfe zurück
Trotz der anhaltenden Spekulationen über interne Konflikte betont die Sandoz-Stiftung in einer offiziellen Stellungnahme, dass es keinen Machtkampf oder Generationenkonflikt gebe. Vater François Landolt und Tochter Paola haben sich kürzlich in einem Interview geäußert und stellen klar, dass die angeblichen Streitigkeiten häufig übertrieben oder gar falsch seien. Paola erklärt, dass der gemeinnützige Bereich der Stiftung floriert wie nie zuvor.
Die Zukunft der Sandoz-Stiftung: Ein Publikum im Ungewissen?
Angesichts der Bedeutung der Sandoz-Stiftung für die Kultur und Tausende von Arbeitsplätzen in der Region bleibt die Öffentlichkeit besorgt. Während die Stiftung versucht, die Wogen zu glätten, bleibt die Frage: Wie wird sich die Situation in naher Zukunft entwickeln? Die kommenden Monate könnten entscheidend für die Stiftung und ihre Rolle in der westschweizerischen Kulturszene sein.