Streik im Park City Mountain Resort: Die Gründe und Auswirkungen
2025-01-08
Autor: Noah
Streik im teuersten Skigebiet der Welt – Beschäftigte fordern faire Löhne und bessere Arbeitsbedingungen
Im Park City Mountain Resort, dem größten Skigebiet der USA und gleichzeitig dem teuersten Skigebiet der Welt, sorgen aktuelle Streiks für geschlossene Pisten und lange Wartezeiten. Trotz Tagespreisen, die bis zu 300 Dollar betragen, stehen die Pistenrettungskräfte (sog. „Ski Patrollers“) seit dem 27. Dezember für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen auf. Momentan sind nur 26 von 41 Liften in Betrieb, und nur ein Drittel der 350 Pisten ist offen.
Die Ski Patrollers sind für die Sicherheit auf den Pisten verantwortlich, indem sie das Terrain überwachen, Gefahren wie Lawinen im Auge behalten und verletzte Skifahrer retten. Der Betrieb in der Hauptsaison leidet stark unter ihrem Streik, was zu einem gespannten Verhältnis zwischen Gästen und der Skigebietsbetreiberin, Vail Resorts, führt.
Die Forderungen der Streikenden sind klar: Eine Lohnerhöhung von 21 auf 23 Dollar pro Stunde. Die Gewerkschaft argumentiert, dass ein existenzsichernder Mindestlohn in dieser kostspieligen Region eher bei 27 Dollar liegen sollte. Laut den Streikenden seien diese Erhöhungen unerlässlich, um die Gesundheit und Sicherheit in der Region zu gewährleisten und den hohen Lebenshaltungskosten gerecht zu werden.
Die Solidarität der Skigäste ist bemerkenswert. Viele Touristen unterstützen die Forderungen auf Social-Media-Plattformen. Ein virales Video zeigt Skiurlauber, die lautstark „Zahlt eure Angestellten!“ rufen und damit ihre Unterstützung für die Streikenden bekunden. Angesichts des enormen Ticketpreises fordern viele Gäste, dass auch die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten angepasst werden müssen.
Die Betreiberin Vail Resorts hat den Streikenden eine Lohnerhöhung von rund 4 Prozent angeboten, was jedoch als unzureichend angesehen wird. Obwohl die Löhne des Pistenpersonals bereits vor zwei Jahren um 50 Prozent erhöht wurden, bleibt Lob und Anerkennung für die Bedingungen aus. Viele Mitarbeiter äußern sich kritisch über die Lebensqualität, die sie mit 21 Dollar pro Stunde nur schwer aufrechterhalten können.
Ein besonderes Augenmerk gilt der ärgerlichen Situation zwischen Vail Resorts und der Gewerkschaft. Bei einem vorherigen Streik, der vor fast einem Jahrzehnt stattfand, zogen sich die Verhandlungen über 18 Monate hinweg, bevor eine Einigung erzielt wurde. Ob eine solche Zeitspanne erneut möglich ist, bleibt ungewiss.
Zudem hat Vail Resorts die Expansion nach Europa vorangetrieben. Nachdem das Unternehmen 2022 das Skigebiet Andermatt-Sedrun übernommen hat, folgte 2023 Crans-Montana. Solche Übernahmen versprechen häufig Investitionen in Services, von Skischulen bis zu Gastronomiebetrieben, doch die Realität kann von diesen Zusagen abweichen. Insbesondere in den USA gibt es immer wieder Berichte über hohe Ticketpreise, unfaire Arbeitsbedingungen und die Verdrängung lokaler Geschäfte.
Im Kontext des Streiks und der aktuellen Situation im Park City Mountain Resort steht die Frage im Raum: Wie lange kann der Betrieb noch aufrechterhalten werden, wenn die grundlegenden Ansprüche der Mitarbeiter ignoriert werden? Was wird dies für die Zukunft des Skigebiets und für den Wintersport in der Region bedeuten? Die Vorzeichen sind ernst, und viele Augen sind auf Vail Resorts gerichtet.