Starlink: Günstiger Satelliten-Internetdienst schockiert die afrikanische Internetlandschaft
2025-01-11
Autor: Leonardo
Der Satelliteninternetdienst Starlink hat sich in 16 afrikanischen Ländern etabliert und bietet in mindestens fünf von ihnen die günstigste Möglichkeit, sich mit dem Internet zu verbinden. Laut Berichten der Nachrichtenseite Rest of World ist ein monatliches Starlink-Abonnement in Ländern wie Ghana, Kenia, Simbabwe, Mosambik und Kap Verde preiswerter als die günstigsten Angebote lokaler Kabelinternetprovider.
Die Preisvergleichsanalyse der Webseite berücksichtigte in US-Dollar umgerechnete Preise von Festnetz-Internetdienstanbietern, ohne jedoch die anfänglichen Kosten für die Starlink-Hardware einzubeziehen. Diese Gerätepreise betragen zwischen 178 US-Dollar (ca. 174 Euro) für ein Starlink Mini in Kenia und bis zu 381 US-Dollar (ca. 372 Euro) für das Standard-Actuated-Kit.
Zudem wird hervorgehoben, dass Starlink keine festen Tarife hat, sondern die Preise in unregelmäßigen Abständen anpasst. Dies bedeutet, dass die Kosten für das Abonnement je nach Marktbedingungen sowohl steigen als auch fallen können, was auf der deutschsprachigen Starlink-Website erklärt wird: "Starlink kann die Preise im Laufe der Zeit anpassen, um den Marktbedingungen Rechnung zu tragen."
Diese Preisschwankungen werfen auch Unsicherheiten auf, denn in verschiedenen afrikanischen Ländern variieren die monatlichen Gebühren erheblich. In Kenia ist das Satellitenangebot mit nur 10 US-Dollar pro Monat extrem günstig, im Vergleich zu 23 US-Dollar pro Monat für kabelgebundenes Internet. In Eswatini hingegen liegt der Preis bei 50 US-Dollar, was etwa dem Doppelten der Kosten für einen Festnetzvertrag entspricht.
In Simbabwe ist die Situation besonders erschreckend: Hier kostet der Zugang über lokale Internet-Service-Provider (ISP) laut Rest of World unglaubliche 633,62 US-Dollar, während Starlink mit nur 30 US-Dollar deutlich günstiger erhältlich ist. In Nigeria sieht es anders aus – hier kostet das Festnetzinternet mit etwa 10 US-Dollar pro Monat bedeutend weniger als die fast 50 US-Dollar für Starlink.
Ein entscheidender Vorteil von Starlink liegt in der Erreichbarkeit ländlicher Gebiete. Das Satelliteninternet ermöglicht den Zugang, ohne dass aufwendige Kabelverlegungen oder Mobilfunkantennen benötigt werden. Nutzer in ländlichen Gebieten Kenias berichten häufig von einer stabileren und schnelleren Internetverbindung im Vergleich zu lokalen ISPs.
Jedoch gibt es auch berechtigte Bedenken hinsichtlich einer möglichen Monopolisierung des Internetzugangs durch Starlink. Kritiker warnen, dass dies nicht nur zu Preiserhöhungen führen könnte, sondern auch zu einer ungebremsten Kontrolle des Internetzugangs in ganzen Ländern. Experten fordern deshalb eine Regulierung und mehr Wettbewerb im Internetsektor, um diese Tendenzen zu verhindern.
Insgesamt zeigt diese Entwicklung, wie wichtig es ist, den Zugang zu Internetdiensten gerechter zu gestalten und die Monopolisierung der Infrastruktur zu verhindern. Starlink könnte zwar eine wichtige Rolle in der Lösung der Internetkrise in Afrika spielen, doch die zukünftigen Entwicklungen und Preisgestaltungen müssen genau beobachtet werden.