
Sonnige Zeiten sind vorbei: Schweizer Solarbranche trifft es hart!
2025-09-13
Autor: Luca
Die düstere Wende der Solarbranche
In der Schweiz erlebte die Solarbranche lange Jahre des Wachstums – doch die Zeiten des ungetrübten Sonnenscheins sind vorbei. Zum ersten Mal seit 2017 verzeichnet die Branche einen Rückgang der Neuinstallationen von Solarmodulen. Experten des Branchenverbands Swissolar prognostizieren einen Rückgang der Nachfrage um 10 Prozent, was besonders die zuvor boomenden Solarinstallateure hart trifft.
Entlassungen und Insolvenzen
Die negativen Entwicklungen machen bereits erste Opfer sichtbar. Im August meldete die St. Galler Firma Mons Solar Insolvenz an, die rund 60 Mitarbeiter beschäftigte. Auch andere Betriebe müssen um Entlassungen nicht herumkommen. Matthias Egli, Geschäftsführer von Swissolar, bestätigt: "Die Konkurrenz ist härter geworden und die Stimmung in der Branche angespannt."
Ein Markt im Umbruch
Urs Wälchli, CEO der Swiss Solar Group, beschreibt die Situation als einen grundlegenden Wandel. Der anfängliche Boom, bei dem Solaranlagen einem garantierten Ertrag boten, gehört der Vergangenheit an. Immer weniger Privatkunden investieren in solche Systeme, da die Einspeisevergütungen rapide sinken – von bis zu 40 Rappen während der Energiekrise auf unter 10 Rappen.
Kunden denken um
Patrick Hofer-Noser, CEO von 3S Swiss Solar Solutions, erläutert, dass eine Solaranlage für Privatpersonen immer weniger als Renditeobjekt fungiert. Stattdessen wechselt der Fokus: Die Kunden denken darüber nach, wie sie ihre Verbrauchskosten durch erhöhten Eigenverbrauch senken können.
Neue Chancen durch lokale Gemeinschaften
Das kürzlich verabschiedete Energiegesetz in der Schweiz könnte Hoffnung bringen. Mit neuen Konzepten wie virtuellen Zusammenschlüssen und lokalen Elektrizitätsgemeinschaften wird es für Verbraucher möglich, den lokal erzeugten Solarstrom besser zu nutzen, was ihnen helfen könnte, die sinkenden Einspeisevergütungen auszugleichen.
Die Rolle der Batterien im Energiemanagement
Batteriespeicher werden zunehmend unverzichtbar. Bereits 90 Prozent der neu installierten PV-Anlagen bei der Swiss Solar Group kommen mit einer Batterie, um den erzeugten Solarstrom effizient zu nutzen. Kunden möchten auch in Zeiten ohne Sonnenschein energieunabhängig bleiben.
Auf der Suche nach Fachkräften
Der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften bleibt trotz der aktuellen Schwierigkeiten bestehen. Der neue Ausbildungsberuf des Solarinstallateurs könnte entscheidend sein, um die Branche zu rege nieren und die Qualität der Dienstleistungen zu sichern.
Ein Lichtblick für die Zukunft?
Die Lage mag im Moment angespannt sein, aber viele in der Branche sind optimistisch. Patrick Hofer-Noser von 3S sieht Stabilisierung und wagt einen optimistischen Ausblick. Vielleicht wird es 2026 wieder sonnigere Zeiten für die Solarbranche geben.