Wissenschaft

Sonnensystem: Überrascht? Mehr Einschlagkrater auf der Venus als gedacht!

2024-11-12

Autor: Emma

Einführung

Die Venus, oft als der geheimnisvollste Planet unseres Sonnensystems bezeichnet, birgt möglicherweise weitaus mehr Geheimnisse, als Wissenschaftler bisher angenommen haben. Bisher wurden rund 1.000 Krater auf der Venus entdeckt. Zum Vergleich: Der Mars, Merkur und sogar unser Mond zeigen eine viel höhere Anzahl an Einschlagkratern.

Die Entdeckung der Krater

Die meisten der bisher identifizierten Krater auf der Venus haben einen Durchmesser von nicht mehr als 300 Kilometern. Forscher glauben jedoch, dass sie in der Vergangenheit nach den falschen Anzeichen gesucht haben. Vicki Hansen vom Planetary Science Institute in Arizona erläuterte in einer aktuellen Pressemitteilung: "Wir haben nach großen Löchern im Boden gesucht. Wer hätte gedacht, dass ein Einschlagkrater auf der Venus eher wie flaches, tief liegendes Gelände oder ein großes Plateau aussehen könnte?"

Vulkanische Aktivitäten und ihre Auswirkungen

Die bewegte Geschichte der Venus ist atemberaubend. Noch vor etwa 500 Millionen Jahren erlebte der Planet massive vulkanische Aktivitäten, die viele der bestehenden Einschlagkrater verdeckten oder sogar verschwinden ließen. Eine Untersuchung eines der größten Merkmale der Venus, der 1.500 Kilometer großen Haastte-baad-Tessera, ergab nun aufsehenerregende Ergebnisse.

Die Rolle der Tesserae

Tesserae sind riesige Geländeverformungen, die aus Faltungen und Verwerfungen bestehen und für die Venus charakteristisch sind. Sie entstehen durch die Abkühlung und Verfestigung von Lava und verbergen möglicherweise viele Einschlagsmerkmale. Mit modernen Radarkarten und Modellierungen gelang es den Wissenschaftlern, die besondere Vergangenheit der Venus zu entschlüsseln. Die Lithosphäre, also die äußere Schicht der Venus, war in der fernen Vergangenheit deutlich dünner – vor Milliarden Jahren maß sie nur etwa 10 Kilometer im Vergleich zu den heutigen 112 Kilometern.

Eindringende Asteroiden

Durch die dünne Lithosphäre konnten große Asteroiden recht leicht ins Innere des Planeten eindringen, wodurch Lava nach oben gepumpt wurde und neue Strukturen schuf, wie die Haastte-baad-Tessera. Diese wurde durch konvektive Strömungen im Untergrund geformt und war damit Gegenstand umfangreicher geologischer Veränderung.

Überraschende Ringe des Haastte-baad

Ein besonders faszinierendes Merkmal der Haastte-baad sind die konzentrischen Ringe, die denen von einigen der Eismonde des Jupiter ähneln. Diese Ringe entstehen, wenn ein Himmelskörper auf eine harte Kruste trifft und dabei in eine weichere Schicht darunter eindringt. Bei den Jupiter-Monden besteht die harte Schicht aus dickem Eis, während sich darunter ein Ozean befindet. Die Ringe auf der Venus hingegen deuten darauf hin, dass ein weiterer Asteroid mit einem Durchmesser von etwa 70 Kilometern auf die Venus einschlug, gerade als ein Lavasee das Einschlagbecken ausfüllte.

Fazit und Ausblick

Diese Erkenntnisse könnten darauf hindeuten, dass die angesprochene Struktur nicht nur die älteste, sondern auch die größte Einschlagstruktur auf der Venus sein könnte. Wenn dies der Fall sein sollte, wird die Entdeckung lichtvolle Einblicke in die frühen Planetenprozesse und die geologische Geschichte der Venus ermöglichen, die Wissenschaftler seit Jahrzehnten faszinieren. Bleiben Sie weiterhin gespannt auf die Entwicklungen in der planetaren Forschung und die Geheimnisse, die die Venus noch für uns bereithält!