Technologie

Smartphones in der Schule: Warum das Handyverbot in Zürich überflüssig ist

2024-11-15

Autor: Mia

Der Zürcher Regierungsrat hat entschieden, dass ein generelles Verbot von Smartphones an Schulen nicht notwendig ist. In einer offiziellen Stellungnahme wird betont, dass es nicht gerechtfertigt sei, den Schülerinnen und Schülern den Zugang zu ihren Mobiltelefonen zu verwehren. Dies gilt insbesondere für ältere Schüler an Berufsschulen und Mittelschulen, wo ein Verbot als „unverhältnismäßiger Eingriff in die persönliche Freiheit“ angesehen wird.

Stattdessen unterstützt der Regierungsrat die Schulen dabei, den Gebrauch von Handys während des Unterrichts und bei schulischen Veranstaltungen zu regeln. Die Schulen haben die Freiheit, ihre Haus- und Schulordnungen unabhängig zu gestalten, was bedeutet, dass sie Regeln über den Handynutzungsrechten selbst festlegen können.

In den Schulgebäuden der Volksschule in Zürich gibt es theoretisch ein Handyverbot. Diese Regelung besteht seit 1999, wonach Schülern die Nutzung von Mobiltelefonen auf dem Schulgelände untersagt ist. Trotz allem war Bildungsdirektorin Silvia Steiner in der Vergangenheit ambivalent – während sie die Notwendigkeit eines von der Politik auferlegten Verbots in Frage stellt, spricht sie persönlich für ein Handyverbot. Sie argumentiert, dass die allgegenwärtige Nutzung von Handys die zwischenmenschliche Kommunikation schädigt und dazu führt, dass viele die Fähigkeiten zur zwischenmenschlichen Interaktion verlernen.

Ein Blick auf andere Regionen zeigt unterschiedliche Ansätze: In der Aargauer Gemeinde Würenlos beispielsweise sind Smartphones auf dem Schulgelände untersagt. Schüler müssen ihre Geräte abgeben, sobald sie das Schulareal betreten. Eine solche Regelung hat den Kantonsräten von SVP/EDU als Vorbild gedient, doch die Zürcher Regierung sieht keinen Bedarf für ähnliche Maßnahmen.

Die Debatte über den Umgang mit Handys in Schulen bleibt brisant. Eltern, Lehrer und Schüler haben unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema, und es wird spannend sein zu beobachten, wie sich die politischen Entscheidungen und Schulordnungen im Laufe der Zeit entwickeln werden. Letztlich könnte die Frage nicht nur die Schulbildung, sondern auch die sozialen Fähigkeiten und die Kommunikation der zukünftigen Generationen beeinflussen.