Ski-Weltcup: Malorie Blanc überrascht alle in St. Anton
2025-01-11
Autor: Leonardo
Mit strahlendem Lächeln steht die 21-jährige Malorie Blanc aus dem Wallis auf dem Podest in St. Anton – und das bei ihrem ersten Weltcuprennen in der Abfahrt! Mit der Startnummer 46 sichert sie sich einen sensationellen zweiten Platz. "Es ist unglaublich", sagt Blanc, überglücklich über ihren Erfolg. Während sie bei ihrem Debüt im Weltcup Ende Dezember im Super-G in St. Moritz noch das Ziel nicht erreichte, zeigt sie nun, dass sie das Podest durchaus verdient hat.
Neben der Tagessiegerin Federica Brignone aus Italien und der dritten Platzierten Ester Ledecka aus Tschechien darf sich Blanc feiern lassen. "Es fühlt sich unrealistisch an. Als Kind hätte ich nie geglaubt, dass ich hier stehe", fügt sie hinzu. Besonders bemerkenswert ist auch, dass Blanc nach einer schweren Verletzung im Februar 2024 – sie riss sich das Kreuzband und den Außenmeniskus bei einer Europacup-Abfahrt in Crans-Montana – innerhalb von nur elf Monaten wieder im Weltcup steht.
Die Herausfordererinnen hatten es aufgrund der schwierigen Wetterbedingungen nicht leicht. Im Training am Donnerstag überzeugte Blanc bereits mit der viertschnellsten Zeit, doch das zweite Training musste wegen starkem Schneefall abgesagt werden. Das Rennen fand dann am Samstag auf einer verkürzten Strecke statt.
Federica Brignone, die sich bereits im einzigen Training die schnellste Zeit sicherte, zeigte eine eindrucksvolle Leistung und feierte ihren ersten Abfahrtssieg in ihrer Karriere mit den Worten: "Ich bin sehr stolz und glücklich!" Bis sie sich sicher sein konnte, dass sie gewonnen hatte, kämpfte sie jedoch bis zur letzten Sekunde. Mit der Startnummer 27 kam Ester Ledecka sehr nah ran, verlor am Ende jedoch 18 Hundertstel auf die Italienerin.
Ein weiterer spannender Moment war der Auftritt von Lindsey Vonn, die beeindruckte, als sie in ihrem erst zweiten Weltcuprennen nach ihrer Rückkehr als Sechste (+0.58 Sekunden) ins Ziel kam. Trotz ihrer 40 Jahre bewies die US-Amerikanerin einmal mehr ihre Klasse.
Malorie Blanc bewies, dass sie mit ihren starken Trainingsfahrten nicht nur zum Spaß auf der Strecke ist. "Es war ein überragendes Gefühl, auch wenn ich nicht genau wusste, wie schnell ich tatsächlich war", erklärte sie. Am Ende fehlten ihr nur sieben Hundertstel Sekunden auf Brignones Bestzeit – ein unglaubliches Ergebnis für eine junge Athletin.
Die anderen Schweizerinnen hatten ein eher enttäuschendes Rennen. Lara Gut-Behrami belegte den 13. Platz, während Corinne Suter (15.), Janine Schmitt (19.) und Michelle Gisin (21.) ebenfalls Punkte sammelten. Leider blieben alle anderen Athletinnen außerhalb der besten 30.
Die italienische Favoritin Sofia Goggia erlebte ein Missgeschick und fiel in der Waldschneise, konnte jedoch ohne Verletzungen ins Ziel kommen. Cornelia Hütter aus Österreich, die Siegerin von Beaver Creek, landete auf dem siebten Platz. Ama die Jagd um wichtige Punkte im Super-G am Sonntag bleibt für alle offen – es bleibt spannend im Ski-Weltcup!