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Bundesratswahlen: Der dramatische Abend der Entscheidungen in 11 Punkten

2025-03-12

Autor: Sofia

Die Bundesratswahlen sind das größte politische Spektakel der Schweiz und ziehen eine Vielzahl von Politiken, Medien und Publikumsvertretern an. Am Abend vor der Wahl brodeln die Gerüchte und die Stimmung in der Luft ist gespannt.

Die Ausgangslage zeigt Vorteile für Markus Ritter von der SVP und Martin Pfister von der GLP, während die anderen vier Fraktionen große Geheimniskrämerei um ihre Strategien betreiben. Dies eröffnet viel Raum für Spekulationen und lässt die Frage offen, welcher Kandidat im Endeffekt das Rennen machen wird.

Traditionell treffen die letzten Absprachen vor der Wahl im Hotel Bellevue Palace statt. Dieser Abend, bekannt als die „Nacht der langen Messer“, zieht Politiker, Prominente und Journalisten an, die in der Lobby und der Bar um die besten Informationen buhlen.

Inmitten der sicherlich festlichen Atmosphäre ist es ein bedrückender Fakt, dass der Begriff „Nacht der langen Messer“ eigentlich auf eine düstere Episode der Geschichte zurückgeht, als Adolf Hitler 1934 seine politischen Rivalen in einem brutalen Putsch ausschaltete. Diese Geschichte wirft einen Schatten auf den Abend der heutigen politischen Streitereien, die sich nicht mit solchen Extremen befassen.

Trotz der ernsten Hintergründe nimmt der Abend eine heitere Wendung. Während die Bar zu Beginn fast leer wirkt, füllen sich die Plätze schnell mit Ratsmitgliedern, die bereit sind, sich den Fragen der Presse zu stellen. Die Journalisten stehen in Bereitschaft, immer auf der Suche nach der nächsten exklusiven Story.

Ein interessantes Detail, das auffällt: während Politiker fast immer in Anzügen erscheinen, scheinen viele Journalisten einen lässigen Stil zu bevorzugen – Hoodies und Sneakers sind keine Seltenheit. Diese Unterschiede im Outfit spiegeln die verschiedenen Rollen wider, die sie in diesem politischen Theater spielen.

Obwohl viele im Bellevue von spannenden Intrigen sprechen, bleiben die Gespräche oft harmlos und kreisen um alltägliche Themen oder die laufende Frühjahrsession. Die erhoffte spannende Diskussion über mögliche Wahlergebnisse bleibt weitgehend aus – eine Tatsache, die bedeutet, dass der Mythos der „Nacht der langen Messer“ weiterhin besteht.

Der Begriff hat seinen Weg ins politische Reporting seit 1983 gefunden, als es um die Nachfolge des verstorbenen SP-Bundesrats Willi Ritschard ging. Seitdem hat sich jedoch viel verändert in der politischen Landschaft der Schweiz.

Der Frühling zeigt sich im Hotel Bellevue Palace: Blumen schmücken den Raum, und von der Decke hängen bereits fröhliche Osterhasen. Am kommenden Mittwoch könnten wir möglicherweise auf einen neuen Bundesrat anstoßen, wobei die Drinks in der Bar sich vorwiegend auf Bier beschränken.

Ein weiterer interessanter Anlass: Der Bündner SP-Nationalrat Jon Pult ist kürzlich Vater geworden und hat seine Vaterschaftszeit für die Bundesratswahl kurz unterbrochen, ein Zeichen, dass Politik auch auf persönlicher Ebene oft spannend und emotional ist.

Viele Vertreter aus den Kantonsregierungen sind angereist, um ihre Kandidaten zu unterstützen, was die Wichtigkeit dieser Wahl unterstreicht. Das Hotel Bellevue, ganz in der Nähe des Bundeshauses, kann auf eine lange Tradition zurückblicken, aber auch auf kleine Pannen – das neugefundene „Ellevue“ zeigt, wie selbst in besten Kreisen Humor und Menschlichkeit Platz finden. Letztendlich bleibt abzuwarten, ob hier wirklich die Entscheidungen der Bundesratswahl getroffen wurden oder ob alles nur ein weiteres Kapitel im Mythos der Schweizer Politik ist.