
Siemens plant drastischen Stellenabbau von 6.000 Jobs – Kommt jetzt die Krise für die Industrie?
2025-03-19
Autor: Gabriel
Der deutsche Industriekonzern Siemens wird im Rahmen eines umfassenden Stellenabbaus mehr als 6.000 Arbeitsplätze weltweit streichen, mit einem erheblichen Rückschlag für die Automatisierungs- und Ladelösungsbereiche für Elektrofahrzeuge. Insbesondere Deutschland wird von diesem Schritt getroffen, wo 2.850 Stellen betroffen sind. Die Fragen, ob auch Beschäftigte in der Schweiz ihren Job verlieren, sind derzeit noch nicht endgültig geklärt.
Diese Entscheidung folgt auf eine reale Welle von Jobverlusten in der deutschen Industrie; erst kürzlich kündigte Audi die Streichung von 7.500 Positionen an. Angesichts dieser Tatsachen wird die Situation für die Industrie immer prekärer. Managers von Siemens informieren, dass in der Schweiz lediglich rund 200 Mitarbeiter*innen von dem globalen Stellenabbau betroffen sein könnten, falls überhaupt. Es wird erwartet, dass dieser Bestand an offenen Stellen nicht groß sein wird.
Siemens begründet den drastischen Stellenabbau mit veränderten Marktbedingungen in zentralen Regionen. So hat der deutsche Markt in den letzten zwei Jahren rückläufige Entwicklungen gezeigt, was eine Anpassung der Kapazitäten dringend notwendig macht. In der Tat gibt es Befürchtungen, dass dieser Trend nicht nur bei Siemens, sondern auch bei anderen großen Unternehmen fortbestehen könnte, was die ohnehin instabile wirtschaftliche Situation weiter verschärft.
Gleichzeitig verzeichnet Siemens in anderen Bereichen ein Wachstum. So konnte der Konzern im ersten Quartal einen Gewinn von 2,1 Milliarden Euro erzielen. An einem umfassenden Beschäftigungsabbau wird in der Sparte der industriellen Automatisierung gearbeitet, wo weltweit rund 68.000 Mitarbeiter beschäftigt sind. Bis Ende 2027 sollen hier schätzungsweise 5.600 Stellen gestrichen werden.
Ein weiterer Schwerpunkt des Stellenabbaus liegt im Geschäft mit Ladelösungen für Elektrofahrzeuge. Dieser Bereich, in dem derzeit über 1.300 Mitarbeiter tätig sind, wird ausgegliedert, und 450 dieser Stellen weltweit sollen infolgedessen wegfallen.
Die betroffenen Mitarbeiter sollen nach Möglichkeit Zugang zu Weiterbildungs- und Umschulungsprogrammen erhalten. Siemens betont, dass die interne Jobvermittlung eine zentrale Rolle in diesem Prozess spielen soll, da derzeit rund 2.000 offene Stellen in Deutschland vorhanden sind, die möglicherweise profitieren könnten.
Die Arbeitnehmerseite äußert scharfe Kritik an den geplanten Maßnahmen. Birgit Steinborn, die Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats, erklärte: „Wir sind überrascht und verärgert angesichts der massiven Anzahl geplanter Abbauarbeiten. Diese Entscheidung trifft nicht nur die Beschäftigten, sondern widerspiegelt auch eine generelle Unsicherheit und Instabilität in der Industrie.“
Experten warnen, dass der Stellenabbau nicht nur eine unmittelbare persönliche Tragödie für die betroffenen Mitarbeiter und deren Angehörige darstellt, sondern auch langfristige negative Auswirkungen auf die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt in Deutschland haben könnte. Wird Siemens als ein wichtiger Indikator für die gesamte Branche fungieren? Die kommenden Monate werden zeigen, ob sich dieser Trend in der Industrie auch andernorts fortsetzt.