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SEV fordert dringend mehr Sicherheit im öffentlichen Verkehr: Doppelbegleitung als Lösung?

2025-09-15

Autor: Nina

Nach einem erschütternden Angriff auf einen SBB-Zugbegleiter erhebt die Gewerkschaft des Verkehrspersonals (SEV) lautstark Anspruch auf mehr Sicherheit im öffentlichen Verkehr. Der Vorfall, bei dem ein Kundenbegleiter bei einer Zugfahrt von Luzern nach Basel brutal attackiert und schwer verletzt wurde, hat die Branche zutiefst erschüttert.

Der SEV verlangt vehement, dass mehr sichtbares Personal im öffentlichen Verkehr eingesetzt wird. Dies sei entscheidend, um präventiv gegen Gewalt vorzugehen und eskalierende Situationen frühzeitig zu entschärfen.

Patrick Kummer, Vizepräsident des SEV, spricht im Namen der Gewerkschaft: "Unsere volle Solidarität gilt dem verletzten Kollegen und seiner Familie. Wir wünschen ihm eine schnelle Genesung. Dieser Vorfall zeigt deutlich: Gewalt gegen das Personal im öffentlichen Verkehr ist ein ernstzunehmendes und wachsendes Problem, dem dringend entgegengewirkt werden muss."

René Zürcher, Gewerkschaftssekretär des SEV, betont die Gefahren, denen die Mitarbeiter im Alltag ausgesetzt sind: "Es darf nicht sein, dass Mitarbeitende ihre Gesundheit oder sogar ihr Leben riskieren müssen. Wir erwarten, dass Unternehmen, Behörden und die Politik das Thema Sicherheit endlich an oberste Stelle setzen und die nötigen Mittel bereitstellen."

Der Mediensprecher Michael Spahr führt aus, dass Übergriffe oft unerwartet auftreten. Aktuell setzt die SBB Doppelbegleitung nur am Wochenende ein; unter der Woche seien die Züge lediglich mit einem Begleiter ausgestattet.

Bereits seit geraumer Zeit fordert der SEV, das Personal auf Zügen und in Bahnhöfen deutlich aufzustocken. Auch die Transportpolizei sei personell zu schwach besetzt, um die erforderliche Sicherheitsarbeit zu gewährleisten.

Spahr fordert, dass Übergriffe konsequent bei der Polizei gemeldet werden müssen und Unternehmen dafür sorgen sollten, dass genügend Personal für die Sicherheit vorhanden ist. Kummer bekräftigt: "Wir haben schon lange konsequente Zweierteams auf problematischen Zügen gefordert sowie zusätzliches Personal bei der Transportpolizei."

Der SEV appelliert an Bund, Kantone und Gemeinden, die Unternehmen im öffentlichen Verkehr zu unterstützen und die Öffentlichkeit für das Thema Gewalt im Verkehr zu sensibilisieren. Matthias Hartwich sagt dazu: "Sparmaßnahmen im öffentlichen Verkehr sind der falsche Weg. Wer an der Sicherheit des Personals oder der Kunden spart, wird letztlich teuer dafür bezahlen müssen. Sicherheit ist nicht verhandelbar."

Die Politik sei gefordert, sich für die Schaffung effektiver Opferhilfen und Sensibilisierungskampagnen einzusetzen. Die Kantone müssen ihre Verantwortung wahrnehmen und sicherstellen, dass die Polizei den öffentlichen Verkehr ausreichend schützt.