
Sensible Kinderfotos: Warum sie nicht ins Internet gehören!
2025-04-05
Autor: Lukas
Ein Aufruf an alle Eltern: Bitte überlegt gut, bevor ihr Fotos eurer Kinder im Internet postet!
Auch im Jahr 2025 ist es erschreckend, dass viele Eltern nach wie vor Bilder ihrer Kinder auf sozialen Medien teilen. Ein aktueller Fall, der Aufsehen erregt hat, ist der von Justin Bieber, der kürzlich ein Foto seines nackten Babys auf Instagram veröffentlichte. Auch wenn das Gesicht des Kindes mit einem Emoji verdeckt wurde, bleibt die Frage: Warum muss ein solches Bild überhaupt online geteilt werden?
Justin Bieber, der als Kinderstar begann, sollte die Gefahren öffentlicher Aufmerksamkeit bestens kennen. Statt sein Kind zu schützen, dokumentiert er intime Momente, die potenziell von Millionen Menschen gesehen werden.
Momfluencer und der Trend des Teilens
Leider ist Bieber nicht allein in diesem Verhalten. Immer mehr sogenannte Momfluencer zeigen ihre Kinder in den sozialen Medien. Oft sind die Aufnahmen inszeniert, mit den Kindern in perfekten Outfits und Spielumgebungen, während die Mütter alles festhalten. Diese Fotos sind oft Teil von Kooperationen zur Werbung für Spielzeug und andere Produkte.
Es ist durchaus möglich, wertvolle Ratschläge zur Kindererziehung zu geben, ohne die eigenen Kinder vor der Kamera zu präsentieren.
Der Fall von Cam Barrett, einer ehemaligen „Momfluencerin“, hat gezeigt, wie schädlich das Teilen von Kinderfotos sein kann. Als sie jünger war, wurde sie von Fremden auf der Straße erkannt und sogar bedroht. Solche Erfahrungen sind für ein Kind traumatisch und verhindern ein gesundes Aufwachsen.
Privatsphäre versus Öffentlichkeit
Es ist nicht nur ein Problem von Prominenten – auch Nachbarn und Freunde posten Fotos ihrer Kinder, um besondere Momente zu teilen. Diese sollten jedoch lieber in einem privaten Album bleiben. Jedes Bild, das online geht, kann leicht in die falschen Hände geraten und für böswillige Zwecke missbraucht werden.
Laut Kinderschutz Schweiz verlieren Eltern die Kontrolle über Bilder in dem Moment, in dem sie sie online stellen. Das Phänomen des "Sharenting", also das Teilen von Kinderfotos durch Eltern, ist weit verbreitet. Über 81 Prozent der Kinder in Industrieländern haben vor ihrem 2. Geburtstag bereits einen digitalen Fußabdruck hinterlassen – oft ohne ihr Einverständnis.
Missbrauch und Mobbing
Die vermeintlich harmlosen Bilder können sehr schnell sexualisiert und missbraucht werden. Solche Aufnahmen können auf einschlägigen Seiten zirkulieren und als Kinderpornografie genutzt werden. Auch Mobbing ist ein ernsthaftes Risiko – das Teilen peinlicher Momente kann reißenden Absatz finden und das soziale Leben der Kinder erheblich beeinträchtigen.
Zusätzlich können durch das Teilen von Informationen über den Wohnort oder die Schule der Kinder diese ins Visier von Stalkern geraten. Künstliche Intelligenz ermöglicht es sogar, manipulierte Bilder zu erstellen, was zu Erpressung führen kann.
Im Jahr 2025 sollte man eigentlich erwarten, dass Eltern über die Risiken der sozialen Medien informiert sind. Doch laut "Kinderschutz Schweiz" veröffentlicht jeder zehnte Elternteil regelmäßig Bilder seiner Kinder. Offensichtlich fehlt es an Sensibilität und Medienkompetenz, um die Privatsphäre und Sicherheit unserer Kinder zu wahren.
Denkt nach, liebe Eltern! Eure Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre.