Sport

Schweizer Bundesrat unterstützt Olympia-Kandidatur für Winterspiele 2038 – Wird die Schweiz endlich wieder Gastgeber sein?

2024-09-27

Nach der gescheiterten Olympiakandidatur für die Winterspiele 2030 gibt die Schweiz nicht auf und setzt nun alles auf eine erfolgreiche Bewerbung für 2038.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat die Schweiz zu einem «privilegierten Dialog» eingeladen, was als positives Zeichen gewertet wird. Sportministerin Viola Amherd informierte die Medien in Bern über die konkreten Pläne des Bundesrats.

Vor einem Jahr erlitt die Schweiz eine herbe Niederlage, als das IOC die Bewerbung für 2030 ablehnte und der Schweiz den Zugang zur nächsten Bewerbungsphase, dem sogenannten «gezielten Dialog», verweigerte. Doch die Hoffnungen für 2038 stehen besser: Das IOC hat nun einen «privilegierten Dialog» mit der Schweiz initiiert und signalisiert somit Interesse.

Sollte die Schweiz alle Anforderungen des IOC erfüllen, könnte der Zuschlag bis spätestens Ende 2027 ohne Konkurrenz von anderen Bewerbern vergeben werden. Der Bundesrat sieht vielversprechende Chancen für die Bewerbung und betont, dass die Unterstützung aus der Landesregierung entscheidend sein wird.

Die Schweiz hat viel zu bieten: ein sauberes, sicheres und landschaftlich reizvolles Umfeld. Amherd erklärte, dass die laufenden Sportgroßveranstaltungen in der Schweiz eine „einmalige Ausgangslage“ schaffen, um die eigene Kompetenz in der Durchführung nachhaltiger Events zu demonstrieren. Sie bekräftigte: „Die Schweiz kann sich hierbei als Vorreiter für umweltfreundliche Olympiavorbereitungen präsentieren.”

Um die Vorbereitungen für die Winterspiele 2038 voranzutreiben, wurde im Rahmen eines neuen Arbeitsprojekts bis Ende 2027 eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die die Kandidatur unterstützt. Dazu gehört die Entwicklung eines umfassenden Plans, der Kosten- und Zeitrahmen für die Unterstützung durch den Bund festlegt und bis Ende Juni 2026 vorliegen muss.

Die Veranstaltungsorganisation solch großer Events hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Wirtschaft, sondern bietet auch eine Plattform, um den Sport weiterzuentwickeln. Amherd verweist auf die neuesten Olympischen Spiele in Paris, die mit ihrer Kreativität und Leidenschaft für die Stadt und Frankreich bleibenden Eindruck hinterließen. „Olympische Spiele prägen die Erinnerungen der Menschen, und ich bin überzeugt, dass dies auch für die Schweiz wahr werden kann“, so Amherd.

Trotz einer langen Geschichte von enttäuschten Olympiabewerbungen, darunter fehlgeschlagene Versuche für die Winterspiele in 1928 und 1948 sowie diverse Rückschläge in den letzten Jahrzehnten, könnte es diesmal zu einem Umbruch kommen. Die Machbarkeitsstudie für die Olympischen Spiele ab 2030 in der Schweiz schlägt dezentrale Spielorte vor, die auf bestehenden Anlagen basieren und alle vier Sprachregionen einbeziehen.

Amherd schloss mit dem Versprechen, dass die Schweiz Spiele ausrichten möchte, die „nicht zur Hypothek werden“, sondern für das Land von Nutzen sind. Es ist wichtig, die Bevölkerung von Anfang an in die Planungen einzubeziehen und über die Vorteile und Möglichkeiten eines solchen Großereignisses aufzuklären. Die Hoffnung ist groß, dass die Welt 2038 in die Schweiz blickt - wird die Schweiz also endlich wieder zum Ort der Träume und sportlichen Höhepunkte?