Der Kanton Appenzell Innerrhoden sieht sich einem ernsthaften Problem gegenüber: Overtourismus und die damit verbundenen Verkehrsprobleme an malerischen Ausflugstagen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat die Regierung innovative Maßnahmen ergriffen.

An besonders schönen Tagen verwandelt sich Wasserauen AI in ein überfülltes Freizeitmekka. Dank der Verbreitung von Instagram-Bildern aus dem berühmten Berggasthaus Aescher kommen immer mehr Wanderer in die Region. Ein überquellendes Parkplatzangebot führt dazu, dass Autos auf landwirtschaftliche Wiesen geparkt werden, was nicht nur die Natur belastet, sondern auch die dortigen Betriebe stört.

Die Regierung von Appenzell Innerrhoden hat nun erste Schritte zur Lösung des Problems unternommen. Laut Roland Dähler, dem Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements, sollen die Parkmöglichkeiten auf landwirtschaftlich genutzten Flächen bald wegfallen. Diese Maßnahme ist auch im Hinblick auf den Gewässerschutz unerlässlich.

Um die Situation nachhaltig zu verbessern, wird ein professionelles Parkleitsystem entwickelt, das Autofahrer zu den verfügbaren Parkplätzen im Kanton leitet. Anstatt einfach die Anzahl der Parkplätze an den Hauptanlaufstellen zu erhöhen, sollen umfassende Datenanalysen zu Verkehrszählungen, Parkplatzbelegungen und Bahnfrequenzen in das neue Konzept einfließen. Zusätzlich wird über ein Reservierungssystem für Parkplätze nachgedacht, speziell für Besucher der Berggasthäuser.

Insgesamt sollen auch die Parkplatzkapazitäten in Wasserauen und Appenzell aufgestockt werden, um den Bedürfnissen der Touristen gerecht zu werden und gleichzeitig die Herausforderungen des Overtourismus zu meistern. Das Vorgehen in Appenzell könnte als Modell für andere überlaufene Tourismusregionen in der Schweiz dienen und zeigt, wie wichtig es ist, die Balance zwischen Naturerhalt und Tourismus zu finden. Werden andere Kantone diesen Schritt folgen? Die Zukunft des Schweizer Tourismus steht auf dem Spiel!