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Schweizer bereist das kriegsgezeichnete Syrien – Was er dort erlebte, wird Sie schockieren!

2025-03-20

Autor: Lukas

Im geschäftigen Basar von Damaskus sticht Jürg Reichel, ein 75-jähriger pensionierter Hausarzt aus der Schweiz, wie ein bunter Hund hervor. Kürzlich reiste er spontan über den Libanon nach Syrien und ist damit einer der ersten ausländischen Touristen, die das Land nach Jahren des Krieges besuchen.

In einem eleganten Anzug und einem hellblauen Hemd erkundet Reichel die alten Straßen. Als erfahrener Reisender, der schon Länder wie den Sudan und Äthiopien besucht hat, wusste er, dass die Reise nach Syrien nicht ohne Risiko ist.

„Alle haben gesagt, ich sei fahrlässig“, kommentiert er die Ängste seiner Familie. „Mein Sohn hat mir sogar gesagt, dass er sich Sorgen um ein Lösegeld machen müsste, falls ich entführt werde.“ Dennoch spornte ihn seine Neugier an: „Das ist einfach meine Natur: Ich lasse mir ungern etwas vorschreiben.“

Offizielle Reisewarnungen ignoriert

Das Schweizer Außenministerium (EDA) warnt nach wie vor eindringlich vor Reisen nach Syrien. Die Reisewarnung besagt klar: „Von Reisen nach Syrien wird abgeraten.“ Das Land bleibt instabil und die Gefahr von Anschlägen ist hoch.

Serge Bavaud, Leiter des Krisenmanagement-Zentrums, erklärt: „Wer trotz unserer Warnung reist, handelt fahrlässig. In solchen Fällen kann der Bund Hilfeleistungen verweigern.“

„Katastrophen-Tourismus“ oder echtes Interesse?

Reisen wie die von Reichel fallen unter den Begriff „Dark Tourism“ oder „Katastrophen-Tourismus“, was viele Kritiker als unethisch ansehen. Dennoch gibt es Reiseveranstalter, die bereits wieder Touren nach Syrien anbieten. James Willcox, Betreiber der Agentur Untamed Borders, rechtfertigt solche Angebote: „Gerade jetzt könnte man den Eindruck gewinnen, dass Syrien nur durch den Konflikt definiert wird. Viele Menschen in Syrien wünschen sich jedoch etwas anderes.“

Reichel spürt den Kontrast der Realität: Die Zerstörungen durch den Bürgerkrieg sind allgegenwärtig. „Was mich am meisten berührt hat, war die monumentale Zerstörung. Ganze Dörfer sind verwüstet und unbewohnbar geworden.“ Gleichzeitig betont er die positive Seite: „Man kann Geld spenden oder direkt vor Ort ausgeben und die Menschen unterstützen.“

Herausforderungen bei der Bezahlung

Zu Beginn seiner Reise stellte sich jedoch ein großes Problem für Reichel dar: Die westlichen Sanktionen machten es unmöglich, mit seinen Bankkarten Bargeld abzuheben. „Ich hatte keine Ahnung, dass ich alles in bar mitnehmen muss. Doch ich hatte Glück: Das Reisebüro ermöglichte es mir, Geld auf ein Konto in Katar einzuzahlen, und der Leiter zahlte mir das Geld dann in Dollar aus.“

Kein Bedauern über sein Abenteuer

Trotz der Risiken bereut Jürg Reichel seine unkonventionelle Reise nach Syrien nicht. Im Gegenteil – er plant bereits neue Reisen: „Die nächsten Ziele werde ich ganz spontan auswählen“, sagt der 75-Jährige lachend.

In einer Welt, die immer unsicherer wird, stellt sich die Frage: Wie wichtig ist es, sich Herausforderungen zu stellen und neue Perspektiven zu gewinnen? Für Reichel ist die Antwort klar – und seine Geschichte könnte viele inspirierten, ebenfalls das Abenteuer zu suchen.